Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Die Welt der Museen und Galerien befindet sich im Wandel: Von der historischen Wunderkammer und wissenschaftlich aufbereiteten Sammlungen hin zu Orten der Begegnung, des Austauschs und der gemeinschaftlichen Wissensproduktion. Vom Brockhaus zu Wikipedia verändert sich unsere Definition von Wissen. „Und damit wandelt sich auch das Format der Ausstellung an sich: es wird vielschichtiger, erweitert sich in digitale Räume und wird zunehmend partizipativ“, sagt Dozentin Dagmar Korintenberg. Das Reallabor, um diesen Wandel umzusetzen, bot die Pforzheim Galerie.
„Aus dem Bauch heraus ..“
Um eine Neukonzeption möglichst konkret zu denken, hatten Dagmar Korintenberg und Regina M. Fischer Künstlerinnen und Künstler angesprochen, anhand derer die Studierenden ihre Ausstellungsformate erarbeiten konnten. Neben dem Stuttgarter Fotografen-Duo Frank & Steff waren dies Sonja Keppler, deren organische Skulpturen schon in einigen Ausstellungen zu sehen waren und Leo Staigle. Der Maler ist wie Sonja Keppler Absolvent der Fakultät für Gestaltung und wird seine Arbeiten im Herbst in der Pforzheim Galerie zeigen. Laura Rudi hat ihm ihr Konzept „Bauchgefühl“ gewidmet und seinen Arbeitsprozess als Grundlage der Ausstellungsgestaltung genommen. Sie stellt nicht nur die finalen Leinwände aus, sondern zeigt auch, wie er seine Bilder aufbaut und wie sie sich Schritt für Schritt „aus dem Bauch heraus“ verändern. Chiara Heinzler bindet in ihr Konzept „Urban Perception“ den Stadtraum ein. Augmented Reality-Stationen machen Kunstwerke über das Smartphone im Öffentlichen Raum erlebbar. Zu einer „Artothek“ erklärt Anna Graf in ihrem Konzept die Pforzheim Galerie. Dort könnten Kunstwerke wie in einer Bibliothek ausgeliehen oder auch gekauft werden.
Ein Balanceakt
Die Auseinandersetzung mit einem künstlerischen Werk ist auf diese Weise viel intensiver, weil sich Kunstfreunde über den Museumsbesuch hinaus mit dem ausgeliehenen Werk beschäftigen. Esther Podrasa hat einen „Raum der Vielfalt“ geschaffen, einen Ausstellungsraum, der möglichst barrierearm gestaltet ist und auf kulturelle und inklusive Teilhabe eingeht. Die Exponate sind visuell, aber auch über Audio erfahrbar, es gibt Informationen in einfacher Sprache und in unterschiedlichen Fremdsprachen. Viktoria Sisin erdachte für ihre Ausstellung von Frank & Steff Merchandising-Produkte, zum Beispiel eine Reinigungsmilch, die sich auf die Ästhetik ihrer Arbeiten beziehen und rufen: Seid ungeschminkt, seid ihr selbst! Schönheitsideale und Schönheitskult sind grundlegende Themen der Fotografien von Frank & Steff. In Theresa Zettelmanns Konzept „Das Bild als Ort“ lehnt sich die Architektur der Ausstellungsräume an die Räume der Malerei von Leo Staigle an und macht die architektonischen Bilder so im doppelten Sinne erfahrbar. „Eine Ausstellung von künstlerischen Arbeiten zu gestalten, war für die Studierenden ein Balanceakt zwischen dem Werk der Künstler und der eigenen gestalterischen Leistung“, fasst Dagmar Korintenberg zusammen. „Die Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen und Künstlern hat den Studierenden eine wichtige Rolle in der Ausstellungsgestaltung bewusst gemacht: Als Kommunikationsdesigner vermitteln sie die Inhalte oder künstlerische Arbeiten Anderer mit ihrer eigenen Arbeit.“
pm/tm
Die Welt der Museen und Galerien befindet sich im Wandel: Von der historischen Wunderkammer und wissenschaftlich aufbereiteten Sammlungen hin zu Orten der Begegnung, des Austauschs und der gemeinschaftlichen Wissensproduktion. Vom Brockhaus zu Wikipedia verändert sich unsere Definition von Wissen. „Und damit wandelt sich auch das Format der Ausstellung an sich: es wird vielschichtiger, erweitert sich in digitale Räume und wird zunehmend partizipativ“, sagt Dozentin Dagmar Korintenberg. Das Reallabor, um diesen Wandel umzusetzen, bot die Pforzheim Galerie.
„Aus dem Bauch heraus ..“
Um eine Neukonzeption möglichst konkret zu denken, hatten Dagmar Korintenberg und Regina M. Fischer Künstlerinnen und Künstler angesprochen, anhand derer die Studierenden ihre Ausstellungsformate erarbeiten konnten. Neben dem Stuttgarter Fotografen-Duo Frank & Steff waren dies Sonja Keppler, deren organische Skulpturen schon in einigen Ausstellungen zu sehen waren und Leo Staigle. Der Maler ist wie Sonja Keppler Absolvent der Fakultät für Gestaltung und wird seine Arbeiten im Herbst in der Pforzheim Galerie zeigen. Laura Rudi hat ihm ihr Konzept „Bauchgefühl“ gewidmet und seinen Arbeitsprozess als Grundlage der Ausstellungsgestaltung genommen. Sie stellt nicht nur die finalen Leinwände aus, sondern zeigt auch, wie er seine Bilder aufbaut und wie sie sich Schritt für Schritt „aus dem Bauch heraus“ verändern. Chiara Heinzler bindet in ihr Konzept „Urban Perception“ den Stadtraum ein. Augmented Reality-Stationen machen Kunstwerke über das Smartphone im Öffentlichen Raum erlebbar. Zu einer „Artothek“ erklärt Anna Graf in ihrem Konzept die Pforzheim Galerie. Dort könnten Kunstwerke wie in einer Bibliothek ausgeliehen oder auch gekauft werden.
Ein Balanceakt
Die Auseinandersetzung mit einem künstlerischen Werk ist auf diese Weise viel intensiver, weil sich Kunstfreunde über den Museumsbesuch hinaus mit dem ausgeliehenen Werk beschäftigen. Esther Podrasa hat einen „Raum der Vielfalt“ geschaffen, einen Ausstellungsraum, der möglichst barrierearm gestaltet ist und auf kulturelle und inklusive Teilhabe eingeht. Die Exponate sind visuell, aber auch über Audio erfahrbar, es gibt Informationen in einfacher Sprache und in unterschiedlichen Fremdsprachen. Viktoria Sisin erdachte für ihre Ausstellung von Frank & Steff Merchandising-Produkte, zum Beispiel eine Reinigungsmilch, die sich auf die Ästhetik ihrer Arbeiten beziehen und rufen: Seid ungeschminkt, seid ihr selbst! Schönheitsideale und Schönheitskult sind grundlegende Themen der Fotografien von Frank & Steff. In Theresa Zettelmanns Konzept „Das Bild als Ort“ lehnt sich die Architektur der Ausstellungsräume an die Räume der Malerei von Leo Staigle an und macht die architektonischen Bilder so im doppelten Sinne erfahrbar. „Eine Ausstellung von künstlerischen Arbeiten zu gestalten, war für die Studierenden ein Balanceakt zwischen dem Werk der Künstler und der eigenen gestalterischen Leistung“, fasst Dagmar Korintenberg zusammen. „Die Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen und Künstlern hat den Studierenden eine wichtige Rolle in der Ausstellungsgestaltung bewusst gemacht: Als Kommunikationsdesigner vermitteln sie die Inhalte oder künstlerische Arbeiten Anderer mit ihrer eigenen Arbeit.“
pm/tm
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