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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Mit pinken Einkaufskörben zu neuen Kontakten: Edeka Völkle in Waldbronn setzt auf eine innovative Idee

Der Edeka Völkle in Waldbronn ist ein echtes Traditionsunternehmen. Seit 80 Jahren prägt der Markt die Region. Geführt wird er von Alina Völkle und ihrem Partner sowie ihren Eltern. Der Edeka Markt steht aber nicht nur für Tradition, sondern auch für Innovation. Mit einer charmanten Idee sorgt er seit vier Wochen für Gesprächsstoff: durch pinke Einkaufskörbe, die signalisieren, dass man offen für ein Kennenlernen ist.
Alina Völkle mit einem pinken Einkaufskorb – auch sie ist offen, ihre Kunden kennenzulernen. Foto: Sandra Gallian

12.12.204

von Sandra Gallian

Die Inspiration für die Aktion brachten die beiden aus ihrem Sommerurlaub auf Mallorca mit. Dort hatte ein Supermarkt ein ähnliches Konzept umgesetzt. „Nach unserer Rückkehr haben wir uns informiert und festgestellt, dass es so etwas auch schon bei einem Supermarkt in Bremen gab“, erzählt Alina Völkle. Innerhalb von zwei Wochen setzten sie die Idee mit Unterstützung einer Marketingagentur um. Gemeinsam entwarfen sie Displays und Texte, bestellten die pinken Einkaufskörbe – und brachten das Konzept in Rekordzeit an den Start.

Positive Resonanz bei den Kunden

Die pinken Einkaufskörbe stießen von Anfang an auf große Begeisterung. „Unsere Kundinnen und Kunden sagen durchweg: ‚Coole Aktion!‘ Viele haben die Idee auch Freunden weitergeleitet, die Single sind. Dadurch kommen sogar neue Kunden zu uns in den Markt“, berichtet Alina Völkle. Auch auf Social Media gab es viel Lob und positive Kommentare. Doch das Konzept richtet sich nicht nur an Singles auf Partnersuche. „Die pinken Körbe sollen generell signalisieren, dass man offen für ein Gespräch oder neue Kontakte ist“, erklärt sie. So können sie auch für alleinstehende ältere Menschen oder Zugezogene in den Neubaugebieten von Waldbronn eine Möglichkeit bieten, Kontakte zu knüpfen. „Wir haben sogar eine Mutter mit Kind, die einen pinken Korb nimmt, weil sie andere Eltern kennenlernen möchte.

Die pinken Einkaufskörbe sollen das Kennenlernen neuer Menschen im Supermarkt erleichtern.

Hemmschwellen abbauen

Die pinken Einkaufskörbe erleichtern es den Menschen, ins Gespräch zu kommen. „Viele Kunden sagen, sie würden gerne angesprochen werden, trauen sich aber selbst nicht, den ersten Schritt zu machen“, erzählt Alina Völkle. „Zum Glück sind die Menschen ja unterschiedlich. Vielleicht sieht jemand Selbstbewusstes, dass jemand einen pinken Korb hat, und traut sich, diese Person anzusprechen.“ Einen besonderen Moment erlebte sie erst kürzlich: „Ein Kunde, Ende 50, erzählte mir, dass er gerne eine Dame mit einem pinken Korb ansprechen würde. Er hofft, vielleicht bei uns im Markt seine Partnerin zu finden.“

Ein Konzept mit Zukunft


Der Standort in Waldbronn ist für eine solche Aktion ideal, denn das Einzugsgebiet reicht über Palmbach, Grünwettersbach und Stupferich bis nach Ettlingen. „Selbst meine Oma findet das Konzept toll, gerade für ältere alleinstehende Menschen“, berichtet Alina Völkle mit einem Lächeln. Das Projekt ist langfristig angelegt. „Wir haben auch vor, weitere Aktionen wie Single-Days zu planen. Wir überlegen zum Beispiel eine Weinverkostung organisieren, bei der sich Menschen bei einem Glas Wein kennenlernen und vielleicht sogar die ein oder andere Handynummer austauschen“, verrät die Marktleiterin.
Auch unangenehme Situationen blieben bislang aus. „Falls jemand versehentlich einen pinken Korb nimmt, ohne die Aktion zu kennen, lacht man meist darüber und stellt ihn einfach zurück. Bislang hat das Konzept nur positive Reaktionen hervorgerufen“, betont sie.

Ein romantisches Potenzial

Ob sich durch die Aktion bereits Paare gefunden haben, weiß Alina Völkle noch nicht. „Es wäre natürlich toll, wenn sich die Menschen bei uns melden, die sich hier kennengelernt haben“, sagt sie. Vielleicht ließe sich daraus eine neue Idee entwickeln, etwa ein Einkaufsgutschein für ein romantisches Candle-Light-Dinner.

Mit ihren pinken Einkaufskörben haben Alina Völkle und ihr Partner nicht nur für Aufmerksamkeit gesorgt, sondern auch gezeigt, wie ein Supermarkt zu einem Ort der Begegnung werden kann.

Alle Fotos: Sandra Gallian

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