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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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#marktwirtschaft reloaded – Wirtschaftsverbandes wvib stellt Unternehmer-Initiative vor

Stuttgarter Thesen propagieren die Weiterentwickelung der ökologisch-sozialen Marktwirtschaft – Streaming-Veranstaltung bei der BW Bank in Stuttgart
© wvib/Gerd Lache

„Wenn wir Arbeitsplätze schaffen, unseren Sozialstaat wetterfest machen und unsere Klimaziele erreichen wollen, dann müssen wir mit den Marktkräften arbeiten – nicht gegen sie“, lautet die Botschaft von derzeit mehr als 80 renommierten Unternehmern aus Baden-Württemberg. Sie haben bereits die Stuttgarter Thesen unterzeichnet, die der Wirtschaftsverband wvib (Schwarzwald AG) in einer via Streaming veröffentlichten Veranstaltung vorgestellt hat. Für die Übertragung hat die BW Bank ihre Räume zur Verfügung gestellt.

„Mit den ‚Stuttgarter Thesen‘ setzen sich große und kleine Unternehmeradressen aus der Industrie für eine weiterentwickelte ökologisch-soziale Marktwirtschaft ein.“
wvib-Präsidiumsmitglied Bert Sutter

Siehe dazu auch die Kurz-Zusammenfassung der Veranstaltung im YouTube-Video von WirtschaftsKRAFTplus:
Marktwirtschaft Reloaded – Stuttgarter Thesen des Wirtschaftsverbandes wvib

„Mit den ‚Stuttgarter Thesen‘ setzen sich große und kleine Unternehmeradressen aus der Industrie für eine weiterentwickelte ökologisch-soziale Marktwirtschaft ein“, sagt wvib-Präsidiumsmitglied Bert Sutter (Sutter Medizintechnik GmbH). Und Michael Ziesemer (Endress+Hauser AG), Past-Präsident des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. fügte bei der Auftaktveranstaltung hinzu: „Wir brauchen eine kräftige Stimme für die Marktwirtschaft im Land mit vielen Unternehmerstimmen und einer gemeinsamen Vision für die Industrie in Deutschland und im Exportland Baden-Württemberg.“ Man dürfe nicht planlos aus Technologien wie beispielsweise dem Verbrennungsmotor aussteigen, solange neue Felder nach Menge und Kosten nicht in der Lage sind, die Lücke zu schließen. Marktwirtschaftliche Preissignale wie etwa beim auszubauenden CO2-Zertifikatehandel seien effizienter als politische Willkür bei Subventionen oder Grenzwerten.

Träger der von der wvib Schwarzwald AG koordinierten Initiative #marktwirtschaftreloaded sind Unternehmer und Geschäftsführer aus großen und kleinen mittelständischen Industrieunternehmen in Baden-Württemberg. „Sie stehen gerade nicht für die Interessen einzelner Personen, Unternehmen, Branchen oder Organisationen, sondern für gute und einfache Regeln für Unternehmen, die für alle gelten und an die sich alle halten – am besten global“, betont Bert Sutter in seiner Eröffnungsrede.

„Unternehmer und ihre Verbände müssen raus aus den Hinterzimmern und rein in die öffentliche Debatte, sonst überlassen wir den Zweiflern an der Marktwirtschaft das Feld. Von manchen NGOs, Bloggern und Aktivisten können Unternehmerverbände aber durchaus noch lernen, wie man Meinung organisiert“, fügt wvib-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer hinzu.

pm/gel

Die wvib Schwarzwald AG ist nach eigenen Angaben das Sprachrohr und der Dienstleister der familiengeprägten, mittelständischen Industrieunternehmen in Baden-Württemberg, die auch jenseits der Ballungszentren global erfolgreich sind. Das wvib-Prinzip: Unternehmer und Führungskräfte, die sich für ihr Unternehmen, ihre Kunden, ihre Mitarbeiter, die Umwelt und für unsere Gesellschaft engagieren, tauschen sich aus mit einem Ziel: Menschen wirksamer und Unternehmen wettbewerbsfähiger machen. Die wvib-Themen: Werte, Strategie, Führung, Familie, Eigentum, technologische Perspektiven, neue Marktzugänge und Geschäftsmodelle, soziale Marktwirtschaft. 

Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirtschaften 1.051 produzierende Unternehmen mit 380.000 Beschäftigten weltweit insgesamt 75 Milliarden Euro Umsatz. In jährlich über 1.000 Veranstaltungen wachsen Unternehmens-Chefs und Führungskräfte im permanenten Erfahrungsaustausch, in Seminaren und Beratungen zu einer lernenden Gemeinschaft zusammen. 

Rund 60 hauptamtliche Mitarbeiter spannen ausgehend vom Freiburger wvib-Campus ein Netzwerk für „Wissen und Wärme“ über die weltweit engagierte Schwarzwald AG.

pm

Statements zu #marktwirtschaftsreloaded

Mich beeindrucken die Persönlichkeiten im wvib, ob Geschäftsführer oder Eigentümer, und unser produktiver Austausch auf Augenhöhe in diesem bodenständigen Verband. In Zeiten großer ökologischen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen ist es wichtig, gemeinsam und vernünftig die Stimme zu erheben – für mehr unternehmerisches Handeln – gegen die zunehmende staatliche Überregulierung. Deshalb engagiere ich mich – auch an der Initiative #marktwirtschaftreloaded.

Thomas Herrmann, Geschäftsführender Gesellschafter, Herrmann Ultraschalltechnik, Karlsbad
Thomas Herrmann, Herrmann Ultraschall, Karlsbad. © Doris Löffler

„Familiengeführte Unternehmen müssen sich stärker Gehör verschaffen. Ich halte die Inhalte der Unternehmerinitiative #marktwirtschaftreloaded hervorragend. Aus diesem Grund bin ich der Initiative auch beigetreten. Ich finde es toll, dass der wvib dieses Thema aufgegriffen hat.“

Marc Berger Geschäftsführender Gesellschafter, Reeb Stahl- und Blechtechnik, Remchingen 
Marc Berger © Gerd Lache

„Unternehmer und ihre Verbände müssen raus aus den Hinterzimmern und rein in die öffentliche Debatte, sonst überlassen wir den Zweiflern an der Marktwirtschaft das Feld.“

Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes wvib (Schwarzwald AG)
Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes wvib (Schwarzwald AG) © wvib

Stuttgarter Thesen

„Soziale Marktwirtschaft reloaded“

Wer wir sind

Wir sind Unternehmer und Geschäftsführer, die sich mit der mittelständischen Industrie in Baden-Württemberg, ihren Werten und Zielen identifizieren. Wir stehen nicht für die Interessen einzelner Personen, Unternehmen, Branchen oder Organisationen. Im Gegenteil, wir sehen einseitige Vorteile, Rechtsprivilegien, direkte und indirekte Subventionen einzelner auf Kosten der Allgemeinheit kritisch. Wir wollen gute und einfache Regeln, die für alle gelten. In Deutschland und Europa, am besten weltweit.

Unsere Haltung

▪ Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ohne Freiheit gibt es weder Würde noch Verantwortung.

▪ Für ein gutes Leben suchen Menschen Freiheit, Sinn, Wohlstand und Sicherheit.

▪ Demokratie, Rechtsstaat und soziale Marktwirtschaft sind der nicht verhandelbare Weg zu diesen Zielen.

▪ Wir setzen auf ein offenes, regelgebundenes Europa in einer offenen und regelgebundenen Welt.

▪ Menschen sollen nicht auf Kosten der Umwelt oder Nachwelt leben – weder ökologisch noch materiell.

▪ Marktwirtschaft und Industrie haben dem Menschen zu dienen.

▪ Wohlstand, sozialer Ausgleich und Ökologie setzen Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit voraus.

Was wir leisten können

▪ Wir leben in unseren Unternehmen Werte wie Respekt, Leistung und Eigenverantwortung, Solidarität gegenüber Schwächeren, Zuverlässigkeit und die Einhaltung von Regeln. Wir haben kein Verständnis für Unternehmen, die sich nicht an unsere Werte gebunden fühlen und gesetzliche Regeln nicht einhalten.

▪ Wir können vielen Menschen sinnvolle, zukunftsweisende und gut bezahlte Arbeit geben – auch jenseits der Metropolen.

▪ Wir bilden aus, wir integrieren Menschen in Arbeitsmarkt und Gesellschaft.

▪ Wir tragen mit unseren Steuerzahlungen wesentlich zur Finanzierung des Allgemeinwohls bei.

▪ Wir können mit Technologie immer wieder ungeahnte neue Möglichkeiten schaffen – für den Verbraucher und seine Ansprüche, aber auch für die Umwelt bis hin zum erreichbaren Ziel geschlossener Kreisläufe.

Wir brauchen eine Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft

▪ Freiheit, Markt und Wettbewerb identifizieren, evaluieren und multiplizieren neue Lösungen und passen besser zum Menschen als Planwirtschaft, Staat und Zwang.

▪ Wir setzen auf den produktiven Beitrag jedes einzelnen Menschen.

▪ Wir sehen eine industriepolitische Rolle des Staats skeptisch.

▪ Der Staat sollte nie versuchen, der bessere Unternehmer zu sein.

▪ Preise müssen zukünftig nicht nur Kosten und Knappheitsverhältnisse widerspiegeln, sondern auch irreversiblen Ressourcenverbrauch und Substanzverzehr. So lernen Bürger und Staat, Verbraucher und Unternehmen schneller Ökologie als über Verbote, Steuern und Subventionen.

▪ Wir brauchen einen offenen, sachlichen, leidenschaftlichen und öffentlichen Dialog aller Bürger – jung und alt – über die Zukunft unserer Welt und den Beitrag unserer Industrie. Politischer Populismus und staatlicher Paternalismus sind genauso schädlich wie Passivität.

▪ Wir brauchen Verbände und Organisationen der Wirtschaft, die diese freiheitlichen, demokratischen Werte und Positionen wirkungsvoller kommunizieren. Wir brauchen eine stärkere Lobby für Marktwirtschaft mit vielen Unternehmern, die sich für eine weiterentwickelte ökologisch-soziale Marktwirtschaft in einer Phase der disruptiven Transformation engagieren. Ab sofort.

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