Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
30.05.2025
Ob uns eine Situation stresst, ob wir uns schlecht fühlen oder ob wir ganz entspannt bleiben können, hängt stark mit unserer eigenen Wahrnehmung und vor allem dem Bewerten einer Situation zusammen.
Ebenso wird unser Empfinden davon beeinflusst, ob wir uns auf ein bestimmtes Thema fokussieren oder worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Vielleicht kennen Sie das auch: Sie wollen oder müssen sich ein neues Auto kaufen, am liebsten einen der Marke „XY“ in blau. Ab dem Moment sehen Sie überall blaue Autos – und natürlich auch vermehrt Ihr Wunschauto. Oder nehmen wir an, eine Frau möchte gerne schwanger werden oder sie ist schwanger, dann sieht sie vermehrt schwangere Frauen oder Mütter mit Kinderwagen. Ich könnte endlos weiter aufzählen. Vermutlich haben Sie diese Art der Aufmerksamkeitsfokussierung auch schon einmal erlebt.
Ob dies bei uns nun gute oder schlechte Gefühle und Gedanken auslöst, hängt mit der Bewertung der Situation zusammen. Geht es Ihnen gerade finanziell ganz gut und der Autokauf löst keine finanziellen Schwierigkeiten aus, dann können Sie mit Freude blaue Autos beobachten. Haben Sie Schwierigkeiten damit, schwanger zu werden – oder haben momentan gar keine Partnerschaft, aber trotzdem den Wunsch, Mutter zu werden – dann schmerzt es jedes Mal, wenn Sie eine schwangere Frau oder eine Mutter mit Kinderwagen sehen.
Für ein besseres Verständnis ist es hilfreich, die Grundlagen der Wahrnehmung zu verstehen. Dies ist der Prozess, durch den wir Informationen aus unserer Umwelt aufnehmen, verarbeiten und interpretieren. Wir nehmen mit unseren fünf Sinnen (Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen, Hören) unsere Umwelt wahr. Unsere passiven Einflüsse, wie z.B. Erfahrungen, Erwartungen und kulturellen Hintergründe, können unsere Wahrnehmung ebenfalls beeinflussen.
Durch das Aufnehmen der verschiedenen Farben, Töne oder Gerüche, werden Erinnerungen hervorgerufen und können unser emotionales Erleben stark beeinflussen und verstärken. Wenn beispielsweise in einer positiven Situation ein bestimmtes Musikstück gespielt wurde, verknüpfen wir automatisch das Erlebte mit dieser Musik und können uns diese positiven Emotionen so ganz schnell spürbar holen. Dies passiert allerdings auch bei negativen Erlebnissen, durch die dann ganz leicht belastende Trigger auftreten können. Hierfür empfehle ich, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um sich davon zu befreien.
Gunter Schmidt, Begründer der Systemischen Ausrichtung Hypnosystemik, hat folgenden Leitsatz: „Aufmerksamkeitsfokussierung erzeugt menschliches Erleben.“ Das bedeutet, dass wir nicht einfach das erleben, was gerade ist, sondern wir erleben das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Es macht einen großen Unterschied, ob man nur im aktuellen Moment lebt, oder den aktuellen Moment wirklich erlebt. Durch Achtsamkeit ist die Qualitätssteigerung des Momentes spürbar.
Die Metapher von der Biene und der Fliege erklärt dies auch noch einmal ganz eindrücklich. Hier lassen sich zwei Grundhaltungen gut beschreiben:
In der Regel fliegen Fliegen genau da hin, wo es stinkt: zu verfaulten Lebensmitteln, zu Müll oder Ähnlichem. Deshalb interpretieren wir, dass der Fliegen-Fokus sich auf negative, problematische und risikoreiche Situationen fokussiert.
Wir sehen Bienen in der Regel bei angenehm duftenden Blüten. Daher interpretieren wir, dass der Bienen-Fokus sich auf positive, lösungsorientierte und chancenreiche Situationen fokussiert.
Gut zu wissen ist, dass beide nützlich sein können.
Wenn wir im Bienen-Fokus sind, können wir träumen, attraktive Ziele entwerfen, optimistisch unsere Stärken einsetzen und Chancen erkennen.
Sind wir im Fliegen-Fokus, kann dies dazu führen, uns möglicher Risiken bewusst zu werden und selbstkritische Reflexion zu ermöglichen.
Wenn wir in wichtigen Situationen unsere Aufmerksamkeit auf beide Perspektiven richten und eine Balance dazwischen aufrecht halten, kann das unsere Denk- und Entscheidungsprozesse positiv beeinflussen.
Wenn beispielsweise unser Auto- oder Kinderwunsch negative Emotionen auslöst, sollte man seine Aufmerksamkeitsfokussierung überdenken.
Ein Perspektivwechsel kann weitere Möglichkeiten aufzeigen. Unsere Sinne helfen, unsere aufgekommenen Gefühle besser bewerten zu können.
Stell dir selbst die Fragen: Worauf möchte ich meine Aufmerksamkeit richten? Tut mir meine momentane Aufmerksamkeitsfokussierung gut? Wie aktiv nehme ich mein Leben wahr?
Mehr zu Antje Holzer lesen Sie unter:
https://www.antjeholzer.de/deineauszeit
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30.05.2025
Ob uns eine Situation stresst, ob wir uns schlecht fühlen oder ob wir ganz entspannt bleiben können, hängt stark mit unserer eigenen Wahrnehmung und vor allem dem Bewerten einer Situation zusammen.
Ebenso wird unser Empfinden davon beeinflusst, ob wir uns auf ein bestimmtes Thema fokussieren oder worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Vielleicht kennen Sie das auch: Sie wollen oder müssen sich ein neues Auto kaufen, am liebsten einen der Marke „XY“ in blau. Ab dem Moment sehen Sie überall blaue Autos – und natürlich auch vermehrt Ihr Wunschauto. Oder nehmen wir an, eine Frau möchte gerne schwanger werden oder sie ist schwanger, dann sieht sie vermehrt schwangere Frauen oder Mütter mit Kinderwagen. Ich könnte endlos weiter aufzählen. Vermutlich haben Sie diese Art der Aufmerksamkeitsfokussierung auch schon einmal erlebt.
Ob dies bei uns nun gute oder schlechte Gefühle und Gedanken auslöst, hängt mit der Bewertung der Situation zusammen. Geht es Ihnen gerade finanziell ganz gut und der Autokauf löst keine finanziellen Schwierigkeiten aus, dann können Sie mit Freude blaue Autos beobachten. Haben Sie Schwierigkeiten damit, schwanger zu werden – oder haben momentan gar keine Partnerschaft, aber trotzdem den Wunsch, Mutter zu werden – dann schmerzt es jedes Mal, wenn Sie eine schwangere Frau oder eine Mutter mit Kinderwagen sehen.
Für ein besseres Verständnis ist es hilfreich, die Grundlagen der Wahrnehmung zu verstehen. Dies ist der Prozess, durch den wir Informationen aus unserer Umwelt aufnehmen, verarbeiten und interpretieren. Wir nehmen mit unseren fünf Sinnen (Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen, Hören) unsere Umwelt wahr. Unsere passiven Einflüsse, wie z.B. Erfahrungen, Erwartungen und kulturellen Hintergründe, können unsere Wahrnehmung ebenfalls beeinflussen.
Durch das Aufnehmen der verschiedenen Farben, Töne oder Gerüche, werden Erinnerungen hervorgerufen und können unser emotionales Erleben stark beeinflussen und verstärken. Wenn beispielsweise in einer positiven Situation ein bestimmtes Musikstück gespielt wurde, verknüpfen wir automatisch das Erlebte mit dieser Musik und können uns diese positiven Emotionen so ganz schnell spürbar holen. Dies passiert allerdings auch bei negativen Erlebnissen, durch die dann ganz leicht belastende Trigger auftreten können. Hierfür empfehle ich, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um sich davon zu befreien.
Gunter Schmidt, Begründer der Systemischen Ausrichtung Hypnosystemik, hat folgenden Leitsatz: „Aufmerksamkeitsfokussierung erzeugt menschliches Erleben.“ Das bedeutet, dass wir nicht einfach das erleben, was gerade ist, sondern wir erleben das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Es macht einen großen Unterschied, ob man nur im aktuellen Moment lebt, oder den aktuellen Moment wirklich erlebt. Durch Achtsamkeit ist die Qualitätssteigerung des Momentes spürbar.
Die Metapher von der Biene und der Fliege erklärt dies auch noch einmal ganz eindrücklich. Hier lassen sich zwei Grundhaltungen gut beschreiben:
In der Regel fliegen Fliegen genau da hin, wo es stinkt: zu verfaulten Lebensmitteln, zu Müll oder Ähnlichem. Deshalb interpretieren wir, dass der Fliegen-Fokus sich auf negative, problematische und risikoreiche Situationen fokussiert.
Wir sehen Bienen in der Regel bei angenehm duftenden Blüten. Daher interpretieren wir, dass der Bienen-Fokus sich auf positive, lösungsorientierte und chancenreiche Situationen fokussiert.
Gut zu wissen ist, dass beide nützlich sein können.
Wenn wir im Bienen-Fokus sind, können wir träumen, attraktive Ziele entwerfen, optimistisch unsere Stärken einsetzen und Chancen erkennen.
Sind wir im Fliegen-Fokus, kann dies dazu führen, uns möglicher Risiken bewusst zu werden und selbstkritische Reflexion zu ermöglichen.
Wenn wir in wichtigen Situationen unsere Aufmerksamkeit auf beide Perspektiven richten und eine Balance dazwischen aufrecht halten, kann das unsere Denk- und Entscheidungsprozesse positiv beeinflussen.
Wenn beispielsweise unser Auto- oder Kinderwunsch negative Emotionen auslöst, sollte man seine Aufmerksamkeitsfokussierung überdenken.
Ein Perspektivwechsel kann weitere Möglichkeiten aufzeigen. Unsere Sinne helfen, unsere aufgekommenen Gefühle besser bewerten zu können.
Stell dir selbst die Fragen: Worauf möchte ich meine Aufmerksamkeit richten? Tut mir meine momentane Aufmerksamkeitsfokussierung gut? Wie aktiv nehme ich mein Leben wahr?
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