Zitat Autor
Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

Newsletter Anmeldung

+ monatliche Erscheinung
+ aktuelle Themen und wichtige Termine
+ neue Unternehmensportraits und Unternehmensprofile
Datenverarbeitungshinweis*

Lieferengpässe in der Industrie spalten die Konjunktur

Vorerst wird es nichts mit der erhofften und prognostizierten kräftigen Konjunkturerholung nach Corona. Das ifo Institut hat seine jüngste Wachstumsprognose um 0,8 Prozentpunkte gekappt. Für 2022 wurde sie jedoch um 0,8 Prozentpunkte angehoben.
Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser verkündet keine erfreuliche Prognose für das Rest-Jahr 2021. ©RomyVinogradova

Von Gerd Lache | 22.09.2021

 „Die ursprünglich für den Sommer erwartete kräftige Erholung nach Corona verschiebt sich weiter“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Wirtschaftsleistung wird demnach in diesem Jahr nur noch um 2,5 Prozent zulegen, im kommenden Jahr aber um 5,1 Prozent.

Einer ifo-Pressemitteilung zufolge werden es 2023 nur noch 1,5 Prozent sein. „Derzeit schrumpft die Produktion der Industrie als Folge von Lieferengpässen bei wichtigen Vorprodukten. Gleichzeitig erholen sich die Dienstleister kräftig von der Corona-Krise. Die Konjunktur ist gespalten“, sagt Wollmershäuser.

„Der plötzliche Anstieg der weltweiten Nachfrage hin zu langlebigen Konsumgütern, elektronischen Artikeln, sowie speziellen medizinischen Produkten hat viele Hersteller von industriellen Vorprodukten an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht. Zudem wurden die globalen Lieferketten als Folge stark veränderter Warenströme vor enorme logistische Herausforderungen gestellt“, erklärt der ifo-Experte weiter in der Mitteilung des Instituts.

Ich möchte eingebundene Inhalte von YouTube auf dieser Webseite sehen.

Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) an den Anbieter und somit ggf. auch in Drittstaaten übermittelt, in welchen kein mit der EU vergleichbares Datenschutzniveau garantiert werden kann.

Weitere Informationen zum Datenschutz bei Google finden Sie unter Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen sowie in unserer Datenschutzerklärung unter https://wirtschaftskraft.de/datenschutz

Durch Aktivierung des Drittdienstes erteilen Sie eine Einwilligung i.S.d. Artt. 6 Abs. 1 lit. a, 49 Abs. 1 lit a DSGVO und § 25 Abs. 1 TTDSG. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft hier widerrufen werden.

VIDEO: ifo Pressekonferenz, 22.09.2021 Professor Dr. Timo Wollmershäuser, Stellvertretender Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen und Leiter Konjunkturprognosen

Anders die privaten Konsumausgaben. Sie würden vom Abflauen der Corona-Krise profitieren. Vor dem Hintergrund des Impf-Fortschritts stützten zudem die günstigeren Einkommens- und Beschäftigungsaussichten. So beschleunigte sich laut ifo Institut im zweiten Vierteljahr der Beschäftigungsaufbau bei den Dienstleistern kräftig und die Arbeitslosigkeit ging deutlich zurück. Auch die Kurzarbeit wurde demnach spürbar abgebaut und wird im kommenden Jahr ihr Vorkrisenniveau erreichen.

Die Wirtschaftsexperten aus München rechnen damit, dass die Zahl der Arbeitslosen zurückgehen wird. Konkret: Von 2,6 Millionen in diesem Jahr über 2,4 im kommenden auf 2,3 Millionen im Jahre 2023. Damit sinkt die Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent in diesem Jahr auf 5,1 und 4,9 Prozent.

Die Preise dürften dem ifo zufolge in diesem Jahr um 3,0 Prozent anziehen, dann um 2,3 Prozent und schließlich nur noch um 1,6 Prozent im Jahre 2023.

Das Defizit im Staatshaushalt (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen) dürfte in diesem Jahr 157,3 Milliarden Euro erreichen und im kommenden Jahr auf 52,1 Milliarden Euro schrumpfen. Im Jahr 2023 dürfte der Staatshaushalt der ifo-Mitteilung zufolge erstmals wieder ausgeglichen sein. „Diese Prognose wurde unter der Annahme getroffen, dass nur die derzeit beschlossenen wirtschafts- und finanzpolitischen Pakete umgesetzt werden“, heißt es dazu. 

Der international viel kritisierte Überschuss in der Leistungsbilanz werde in diesem Jahr 218 Milliarden Euro erreichen, danach würde er zunächst auf 220 Milliarden Euro und schließlich auf 234 Milliarden Euro steigen. Das seien erst 6,2 Prozent, dann 5,9 Prozent und schließlich 6,1 Prozent der Wirtschaftsleistung.


Das ifo Institut

… steht nach eigenen Angaben für Information und Forschung – und zwar seit seiner Gründung im Januar 1949. Es gilt als eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Europa. Seine Forschung untersucht, wie staatliches Handeln wirtschaftlichen Wohlstand und gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig wahren und steigern kann. Das ifo Institut mit Sitz in München kooperiert eng mit der Ludwig-Maximilians-Universität, dem Center for Economic Studies (CES) und der CESifo GmbH und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. (pm/gel)

Jetzt Newsletter abonnieren und von vielen Vorteilen profitieren!