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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Konjunktureuphorie nimmt ab

Die Stimmung der Verbraucher zeigt im August insgesamt ein etwas moderateres Bild. Das geht aus einer Verbraucherumfrage des Gfk-Instituts aus Nürnberg hervor.
Symbolbild. Konjunktureuphorie nimmt ab. Foto: pexels.de

Trotz gut gefüllter Portemonnaies ist die Konsumlaune noch verhalten. Ein ungetrübtes Einkaufserlebnis ist angesichts von Maskenpflicht und Abstandsregeln nach wie vor nicht möglich. Zudem dürften die stärker steigenden Preise ebenfalls auch die Konsumneigung drücken. Das geht aus einer jüngsten Verbraucherumfrage des GfK-Instituts hervor. Demnach steigen die Einkommenserwartungen zwar leicht, aber sowohl die Konjunkturerwartung als auch die Anschaffungsneigung müssten Einbußen hinnehmen. So prognostiziert das GfK-Institut für das Konsumklima für September 2021 -1,2 Punkte, im August waren es -0,4 Punkte.

"Seit Mitte dieses Jahres steigen die Preise rasant. Erfahrungsgemäß wirkt sich dies dämpfend auf die Konsumlaune aus."
Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte

Deutlich steigende Inzidenzen, ein Nachlassen der Impfdynamik sowie die Diskussionen darüber, wie künftig mit ungeimpften Personen umgegangen werden soll, haben die Konsumenten spürbar verunsichert. Sie befürchten, dass Beschränkungen sogar wieder verschärft werden könnten. Dies drückt derzeit offenbar auf die Konsumstimmung.

Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte

Hinzu komme, dass das Thema Inflation plötzlich wieder eine Rolle in der Diskussion um die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland spiele. So stiegen nach Angaben den Statistischen Bundesamtes die Lebenshaltungskosten im Juli dieses Jahres um 3,8 Prozent. Eine höhere Preissteigerungsrate gab es zuletzt im Dezember 1993 mit 4,3 Prozent.

„Seit Mitte dieses Jahres steigen die Preise rasant. Erfahrungsgemäß wirkt sich dies dämpfend auf die Konsumlaune aus. Zwar sind dies in erster Linie Einmal-Effekte durch das Absenken der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020. Aber angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase empfinden die privaten Haushalte die Inflationsraten als noch bedrohlicher für ihre Kaufkraft“, sagte Bürkl.

Die Anschaffungsneigung kann im August offenbar nicht von den leicht steigenden Einkommensaussichten profitieren. Der Indikator verliert 4,5 Punkte und rutscht auf 10,3 Punkte. Gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres weist die Konsumneigung ein Minus von gut 33 Zählern auf.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden.

pm/tm

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