Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Sieben Wochen und zwei Tage standen sie damals bei Wind unter Wetter vor den Werkstoren des Kühlerbauers Behr in Mühlacker, Pforzheim und Vaihingen. Über 2000 streikende Mitarbeiter probten im Frühsommer 1984 den Aufstand. Im längsten Arbeitskampf der baden-württembergischen Metallindustrie wurden sie von Franz Fürst angeführt, dem damaligen Pforzheimer IG-Metall-Chef. „Gekämpft wurde nicht um mehr Lohn – sondern die Einführung der 35-Stunden-Woche“, erinnert sich der streitbare Gewerkschafter, der gestern von Liane Papaioannou für 70-jährige Mitgliedschaft in der IG Metall geehrt wurde.
Inzwischen ist Franz Fürst 89 Jahre alt – und vermisst – coronabedingt – die regelmäßigen Treffen mit seinen Kollegen aus dem Arbeitskreis Senioren der IG Metall, wo er gerne mal einen Vortrag über Astronomie. Auch die alljährliche Skiausfahrt mit seinem Sohn nach Österreich dürfte in diesem Jahr ausfallen, bedauert Fürst im Gespräch mit der PZ.
Franz Fürst hängt noch immer mit viel Herzblut an der Gewerkschaftsbewegung. „Das Stärkste, was die Schwachen haben“, zitiert er den früheren DGB-Chef Michael Sommer. In Pforzheim bildete Fürst lange Jahre mit Stellvertreter Richard Weißinger, seinem späteren Nachfolger Martin Kunzmann (heute DGB-Landeschef in Stuttgart) und dem früheren Pforzheimer DGB-Chef Jürgen Schroth ein erfolgreiches Quartett. Die Zahl der IG-Metall-Mitglieder stieg in den 30 Jahren seiner aktiven Tätigkeit als Erster Bevollmächtigter bis 1991 von 4000 auf 12000, obwohl die schweren Krisen in der der Uhren- und Schmuckindustrie viele Mitglieder kosteten. Aus 30 Betrieben mit Betriebsrat wurden 90 organisierte Firmen, erinnert sich Fürst.
Lothar Neff
Sieben Wochen und zwei Tage standen sie damals bei Wind unter Wetter vor den Werkstoren des Kühlerbauers Behr in Mühlacker, Pforzheim und Vaihingen. Über 2000 streikende Mitarbeiter probten im Frühsommer 1984 den Aufstand. Im längsten Arbeitskampf der baden-württembergischen Metallindustrie wurden sie von Franz Fürst angeführt, dem damaligen Pforzheimer IG-Metall-Chef. „Gekämpft wurde nicht um mehr Lohn – sondern die Einführung der 35-Stunden-Woche“, erinnert sich der streitbare Gewerkschafter, der gestern von Liane Papaioannou für 70-jährige Mitgliedschaft in der IG Metall geehrt wurde.
Inzwischen ist Franz Fürst 89 Jahre alt – und vermisst – coronabedingt – die regelmäßigen Treffen mit seinen Kollegen aus dem Arbeitskreis Senioren der IG Metall, wo er gerne mal einen Vortrag über Astronomie. Auch die alljährliche Skiausfahrt mit seinem Sohn nach Österreich dürfte in diesem Jahr ausfallen, bedauert Fürst im Gespräch mit der PZ.
Franz Fürst hängt noch immer mit viel Herzblut an der Gewerkschaftsbewegung. „Das Stärkste, was die Schwachen haben“, zitiert er den früheren DGB-Chef Michael Sommer. In Pforzheim bildete Fürst lange Jahre mit Stellvertreter Richard Weißinger, seinem späteren Nachfolger Martin Kunzmann (heute DGB-Landeschef in Stuttgart) und dem früheren Pforzheimer DGB-Chef Jürgen Schroth ein erfolgreiches Quartett. Die Zahl der IG-Metall-Mitglieder stieg in den 30 Jahren seiner aktiven Tätigkeit als Erster Bevollmächtigter bis 1991 von 4000 auf 12000, obwohl die schweren Krisen in der der Uhren- und Schmuckindustrie viele Mitglieder kosteten. Aus 30 Betrieben mit Betriebsrat wurden 90 organisierte Firmen, erinnert sich Fürst.
Lothar Neff
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