Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
25.11.2024
von Christian Roch
Zum Auftakt gaben Mohamed Zakzak und Lena Gasde, Inklusionsbeauftragter und Projektkoordinatorin Inklusion der Stadt Pforzheim, einen Überblick über gesetzliche und organisatorische Rahmenbedingungen für Inklusion in der Arbeitswelt: „Gleiche Chancen für alle“, so Lena Gasde, „erfordert Strukturen, welche Menschen mit Behinderung Selbstbestätigung, Weiterentwicklung und guten Verdienst ermöglichen“. Mohamed Zakzak ermutigte Arbeitgeber, die individuellen Talente von Menschen mit Handicap für ihr Unternehmen stärker zu nutzen.
Auch Christina Seefelder, Fachberaterin beim Integrations- und Inklusionsfachdienst Nordschwarzwald, warb dafür, Berührungsängste abzubauen und bei Berufstätigen mit Behinderung lieber auf individuelle Stärken statt auf vorhandene Defizite zu schauen. 88 % aller Behinderungen, gab Seefelder zu bedenken, würden ohnehin erst im Lauf des Lebens erworben. Die Ansprechstelle des Integrations- und Inklusionsfachdienstes diene als Lotse, um Arbeitgeber unter anderem bei Personalsuche und Arbeitsplatzgestaltung zu beraten.
Dritter Redner des Abends war Harald Strotmann, stellvertretender Dekan der Business School an der Hochschule Pforzheim. Strotmann betonte in seinem Vortrag die Notwendigkeit, in Beruf und Lehre stärker auf die Bedürfnisse nicht deutsch sprechender Menschen einzugehen. Er erinnerte daran, dass jährlich eine Nettozuwanderung von 400.000 Arbeitskräften aus dem Ausland erforderlich sei, nur um die Gesamtzahl der Berufstätigen in Deutschland konstant zu halten. Als Pionier habe die Hochschule Pforzheim bereits 1995/96 einen rein englischsprachigen Studiengang eingeführt. Seit 2024 seien weitere sechs Studiengänge auf Englisch am Start. Strotmann appellierte: „Es ist es wichtig, dass in Unternehmen die englische Sprache praktiziert wird. Außerdem brauchen wir eine positive Willkommenskultur gegenüber Mitarbeitenden, die noch kein Deutsch können.“
Das erforderliche Rüstzeug können sich Unternehmen unter anderem bei Kristine und Jonathan Ross und den Business-English-Coachings an der Pforzheimer ZPT-Akademie (Zentrum für Präzisionstechnik) holen. „Im Auslandsgeschäft ist der erste Kontakt in der Regel unproblematisch, da in Vertrieb und Einkauf meist sehr gut englisch gesprochen wird. Problematisch wird es, wenn Fachabteilungen hinzukommen, die internationalen Austausch nicht gewohnt sind“ wusste Jonathan Ross. Ehefrau Kristine ergänzte: „Texte übersetzen, das kann KI heute fast perfekt. Aber souverän von Mensch zu Mensch kommunizieren und kulturübergreifend den richtigen Ton treffen, bleibt eine Domäne echter Menschen.“
Mit unternehmerischen Transformationsprozessen aller Art befasste sich zum Abschluss Lea Kunz, Chief Marketing Officer der Beratungsfirma OMIND Platform GmbH. Sie wies unter anderem darauf hin, wie wichtig die persönliche Einstellung („Mindset“) der Betroffenen für den Erfolg von Veränderungsprozessen ist. Tatsächlich, so wusste Lea Kunz zu berichten, würden rund die Hälfte der Transformationskosten in Organisationen durch Widerstände in der Belegschaft verursacht. Kunz nannte drei Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Veränderung: „Erst kommt das Bewusstsein, dann das schrittweise Einüben neuer Gewohnheiten und erst dann die nachhaltige Transformation.“
25.11.2024
von Christian Roch
Zum Auftakt gaben Mohamed Zakzak und Lena Gasde, Inklusionsbeauftragter und Projektkoordinatorin Inklusion der Stadt Pforzheim, einen Überblick über gesetzliche und organisatorische Rahmenbedingungen für Inklusion in der Arbeitswelt: „Gleiche Chancen für alle“, so Lena Gasde, „erfordert Strukturen, welche Menschen mit Behinderung Selbstbestätigung, Weiterentwicklung und guten Verdienst ermöglichen“. Mohamed Zakzak ermutigte Arbeitgeber, die individuellen Talente von Menschen mit Handicap für ihr Unternehmen stärker zu nutzen.
Auch Christina Seefelder, Fachberaterin beim Integrations- und Inklusionsfachdienst Nordschwarzwald, warb dafür, Berührungsängste abzubauen und bei Berufstätigen mit Behinderung lieber auf individuelle Stärken statt auf vorhandene Defizite zu schauen. 88 % aller Behinderungen, gab Seefelder zu bedenken, würden ohnehin erst im Lauf des Lebens erworben. Die Ansprechstelle des Integrations- und Inklusionsfachdienstes diene als Lotse, um Arbeitgeber unter anderem bei Personalsuche und Arbeitsplatzgestaltung zu beraten.
Dritter Redner des Abends war Harald Strotmann, stellvertretender Dekan der Business School an der Hochschule Pforzheim. Strotmann betonte in seinem Vortrag die Notwendigkeit, in Beruf und Lehre stärker auf die Bedürfnisse nicht deutsch sprechender Menschen einzugehen. Er erinnerte daran, dass jährlich eine Nettozuwanderung von 400.000 Arbeitskräften aus dem Ausland erforderlich sei, nur um die Gesamtzahl der Berufstätigen in Deutschland konstant zu halten. Als Pionier habe die Hochschule Pforzheim bereits 1995/96 einen rein englischsprachigen Studiengang eingeführt. Seit 2024 seien weitere sechs Studiengänge auf Englisch am Start. Strotmann appellierte: „Es ist es wichtig, dass in Unternehmen die englische Sprache praktiziert wird. Außerdem brauchen wir eine positive Willkommenskultur gegenüber Mitarbeitenden, die noch kein Deutsch können.“
Das erforderliche Rüstzeug können sich Unternehmen unter anderem bei Kristine und Jonathan Ross und den Business-English-Coachings an der Pforzheimer ZPT-Akademie (Zentrum für Präzisionstechnik) holen. „Im Auslandsgeschäft ist der erste Kontakt in der Regel unproblematisch, da in Vertrieb und Einkauf meist sehr gut englisch gesprochen wird. Problematisch wird es, wenn Fachabteilungen hinzukommen, die internationalen Austausch nicht gewohnt sind“ wusste Jonathan Ross. Ehefrau Kristine ergänzte: „Texte übersetzen, das kann KI heute fast perfekt. Aber souverän von Mensch zu Mensch kommunizieren und kulturübergreifend den richtigen Ton treffen, bleibt eine Domäne echter Menschen.“
Mit unternehmerischen Transformationsprozessen aller Art befasste sich zum Abschluss Lea Kunz, Chief Marketing Officer der Beratungsfirma OMIND Platform GmbH. Sie wies unter anderem darauf hin, wie wichtig die persönliche Einstellung („Mindset“) der Betroffenen für den Erfolg von Veränderungsprozessen ist. Tatsächlich, so wusste Lea Kunz zu berichten, würden rund die Hälfte der Transformationskosten in Organisationen durch Widerstände in der Belegschaft verursacht. Kunz nannte drei Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Veränderung: „Erst kommt das Bewusstsein, dann das schrittweise Einüben neuer Gewohnheiten und erst dann die nachhaltige Transformation.“
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