Von Gerd Lache

Baden-Württemberg gilt als das führende Zentrum des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Nach Angaben des Stuttgarter Wirtschaftsministeriums erzielt die Branche im Land mit annähernd 83 Milliarden Euro deutschlandweit den höchsten Umsatzanteil von circa 30 Prozent. Rund ein Viertel der gesamten deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben dem Ministerium zufolge ihren Sitz in Baden-Württemberg. Sie stellen demnach mit mehr als 330.000 Beschäftigten die höchste Zahl an Industriearbeitsplätzen im Land. Unter anderem gilt der Nordschwarzwald traditionell als einer der Schwerpunktstandorte für den Maschinenbau.

Nun hat der Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden (wvib), auch Schwarzwald AG genannt, einen Maschinenbau-Beirat gegründet. Seine Aufgabe: Die Interessen der mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen in der Schwarzwald AG zu bündeln, erklärt Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. Die Mission des Beirats: Der Branche in der Öffentlichkeit die verdiente Resonanz zu verschaffen, Schrittmacher-Unternehmen zu identifizieren und den Erfahrungsaustausch unter den wvib-Mitgliedsunternehmen zu fördern.

„Über 300 unserer 1.051 Mitgliedsunternehmen aus dem industriellen Mittelstand Baden-Württembergs sind Maschinenbauer. Mit ihren insgesamt 20 Milliarden Euro Jahresumsatz und 100.000 Mitarbeitern weltweit brauchen sie in dieser herausfordernden Zeit innovationsfreundliche Rahmenbedingungen, um als Jobgarant und Wachstumsmotor drehfreudig zu bleiben“, macht Münzer deutlich. Und weiter beklagt er: „Leider zeigt sich die Politik zu oft mittelstandsfeindlich. Hier setzen wir an und werden uns zukünftig hörbar zu Wort melden.“

Die konstituierende Sitzung des Gremiums fand Anfang Oktober bei der AP&S International GmbH in Donaueschingen statt. Deren geschäftsführende Gesellschafterin und wvib-Mitglied Alexandra Laufer-Müller, empfing die Beiratsmitglieder und führte sie bei einer Betriebsbesichtigung durch die Produktion des weltweit agierenden Spezialisten für die Entwicklung und den Bau von Nassprozessanlagen, die beispielsweise bei der Fertigung mikroelektronischer Chips eingesetzt werden.  Zum internationalen Kundenkreis zählen namhafte Firmen aus der Halbleiterindustrie, der Opto-Elektronik und der Sensorik sowie aus dem Forschungs- und Entwicklungssektor weltweit.

Die wvib Schwarzwald AG ist in eigener Darstellung das Sprachrohr und der Dienstleister der familiengeprägten, mittelständischen Industrieunternehmen in Baden-Württemberg, die auch jenseits der Ballungszentren global erfolgreich sind. Das Prinzip: Unternehmer und Führungskräfte, die sich für ihr Unternehmen, ihre Kunden, ihre Mitarbeiter, die Umwelt und für die Gesellschaft engagieren, tauschen sich aus mit einem Ziel. Dieses Ziel laut: Menschen wirksamer und Unternehmen wettbewerbsfähiger machen. Themen: Werte, Strategie, Führung, Familie, Eigentum, technologische Perspektiven, neue Marktzugänge und Geschäftsmodelle, soziale Marktwirtschaft.

Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirtschaften 1.051 produzierende Unternehmen mit 380.000 Beschäftigten weltweit 75 Milliarden Euro Umsatz. In jährlich über 1.000 Veranstaltungen wachsen Unternehmens-Chefs und Führungskräfte im permanenten Erfahrungsaustausch, in Seminaren und Beratungen zu einer lernenden Gemeinschaft zusammen.  Mehr als 60 hauptamtliche Mitarbeiter spannen ausgehend vom Freiburger wvib-Campus und dem wvib-Büro Stuttgart ein Netzwerk für „Wissen und Wärme“ über die weltweit engagierte Schwarzwald AG.

 pm/gel