Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
26.05.2023
Von Jennifer Warzecha
„New Work“ – ein Zungenbrecher und zu verwechseln mit New York, der Stadt? – oder einfach: Realität der Arbeitswelt? – Diese Frage stellt sich in Bezug auf den Wandel der Arbeitswelt angesichts von Digitalisierung, der Suche nach einer besseren Work-Life-Balance und der zunehmenden Fokussierung auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch die Fachmesse „New Work Evolution“ auf dem Gelände der Messe Karlsruhe hatte sich in der vergangenen Woche des Themas angenommen.
Mit Absicht klischeehaft habe man deswegen die Kulisse der Messe mit Bällebad, Kicker-Tisch und Lego-Figuren gestaltet. Dies diene manchem Unternehmen, um Arbeitskräfte anzulocken und zu halten, wie Messe-Chefin Britta Wirtz sagte. Der Fachkräftemangel in nahezu allen Branchen war Thema sowohl in den Keynotes, als auch Vorträgen der über 40 Referenten. Auch an den Ständen selbst zeigten die Aussteller, wie sie sich die Arbeitswelt von morgen vorstellen mit E-Learning-Angeboten, Achtsamkeitstraining oder Sportangeboten mit einer Kombination aus Cardiotrainer und Schreibtisch sowie Balance Board. Auch für diejenigen, die in einem Großraumbüro einmal in Ruhe arbeiten möchten, war mit Raumboxen, die dank ihrer Rollen an verschiedenen Plätzen aufgestellt werden können, etwas dabei.
An Plätzen wie diesen kann man sich Freiraum schaffen, wenn es einem im Zusammen-Arbeiten mit anderen auch mal zu viel wird und man in Ruhe arbeiten möchte. Quelle: Jennifer Warzecha
Marcus Fränkle, Inhaber des Hotels Der Blaue Reiter in Karlsruhe-Durlach, beschäftigt zum einen, wie er gute Bedingungen für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen und sie im Betrieb halten kann. Zum anderen sieht er in seinem Betrieb auch ganz klare Vorteile durch die Digitalisierung. Wie er in einem Gespräch mit anderen Unternehmern erzählte, habe er schon während seiner Lehrzeit ein Konzept mit sieben Säulen ausgearbeitet, um seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber seine Wertschätzung auszudrücken. Er erzählte, dass man neue Wege gehen könne; eben weil zum Beispiel Zimmermädchen auch mal sonntags frei haben möchten. „Dann bleiben die Zimmer liegen, weil in einem Business Hotel wie dem unsrigen sonntags die Anreisen eher selten sind. Dafür sind es montags mehr“, so Fränkle. Gut sei, wenn man nicht immer erreichbar sei und die Mitarbeiter auch mal frei haben können. „Dann sind sie auch ausgeruhter.“
Marcus Fränkle, Inhaber des Hotels Der Blaue Reiter in Karlsruhe-Durlach, möchte sowohl Kunden-, als auch die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter respektieren. Quelle: Jennifer Warzecha
Auch die Digitalisierung bringe ihm und seinen Mitarbeitern Vorteile. „Sie kann uns die Arbeit weg nehmen, die wir nicht gerne machen. Der Mitarbeiter zum Beispiel möchte den Meldeschein nicht ausgeben und der Besucher ihn nicht ausfüllen. Bei uns Mitarbeitern liegt das daran, dass wir uns mehr auf Gäste und Besucher und das, was Spaß macht, konzentrieren möchten. Dann ist die Arbeitsmoral auch höher. Die Zimmermädchen müssen im Winter auch nicht immer die Heizung einschalten. Das geht jetzt online über die Rezeption. Auch Arbeitszettel und Ablaufpläne können schneller über ein Programm generiert werden. Intelligente Programme rechnen die Zimmerbelegungsrate aus, also das, wie schnell die Zimmer ausgebucht sind.“ Das spare Zeit, Überstunden und Arbeitskraft ein.
Saskia Eversloh (M.A./MBA), verantwortlich für Kommunikation, Strategie- und Projektentwicklung, zertifizierte Trainerin (IHK) und systemischer Coach, war eine der Referentinnen. Im „NewWorkPlaybook“, das sie zusammen mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern verfasst hat, stellt sie wie Marcus Fränkle ebenfalls sieben Säulen zur Verfügung. Über diese könne sich jeder Arbeitgeber, jedes Unternehmen, überlegen, was gute, neue Arbeit ist, wie beide Seiten darin wirken und sich entfalten können – sodass eine positive Unternehmens-, eine Vertrauenskultur, entstehe. Über einen Einstufungstest, der im Buch enthalten ist, kann jedes Unternehmen dem Fachkräftemangel ganz klar begegnen, indem es bessere Arbeitsbedingungen schafft.
Auch Achtsamkeitstrainings können Ruhe schaffen, wenn es darum geht, konsequente, unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Quelle: Jennifer Warzecha
„Nachdem ich mich bereits seit den 2000ern mit Bildung, Beruf und Karriere bzw. mit Arbeitsmarktreformen beschäftige und wir mit der Agenda 2010 eine Internationalisierung, Flexibilisierung und damit auch Prekarisierung der Arbeit in Deutschland hatten, zeigt die Fachmesse für New Work – die 1. New Work Evolution begleitend zur seit 30 Jahren etablierten Learntec – den Wandel vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt: Und wie wichtig damit New Work im Sinne von guter und an den Mitarbeitenden orientierter Arbeit geworden ist!“, so Eversloh. Weitere Infos zum Buch unter: www.vahlen.de/daemon-eversloh-sauberschwarz-weiss-newworkplaybook/product/31054439
Sport, Fitness und Arbeit – warum nicht? – Spaß macht es auf jeden Fall. Quelle: Jennifer Warzecha
26.05.2023
"Die Digitalisierung nimmt uns so manche kleinteilige Arbeit auch weg."
Von Jennifer Warzecha
„New Work“ – ein Zungenbrecher und zu verwechseln mit New York, der Stadt? – oder einfach: Realität der Arbeitswelt? – Diese Frage stellt sich in Bezug auf den Wandel der Arbeitswelt angesichts von Digitalisierung, der Suche nach einer besseren Work-Life-Balance und der zunehmenden Fokussierung auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch die Fachmesse „New Work Evolution“ auf dem Gelände der Messe Karlsruhe hatte sich in der vergangenen Woche des Themas angenommen.
Mit Absicht klischeehaft habe man deswegen die Kulisse der Messe mit Bällebad, Kicker-Tisch und Lego-Figuren gestaltet. Dies diene manchem Unternehmen, um Arbeitskräfte anzulocken und zu halten, wie Messe-Chefin Britta Wirtz sagte. Der Fachkräftemangel in nahezu allen Branchen war Thema sowohl in den Keynotes, als auch Vorträgen der über 40 Referenten. Auch an den Ständen selbst zeigten die Aussteller, wie sie sich die Arbeitswelt von morgen vorstellen mit E-Learning-Angeboten, Achtsamkeitstraining oder Sportangeboten mit einer Kombination aus Cardiotrainer und Schreibtisch sowie Balance Board. Auch für diejenigen, die in einem Großraumbüro einmal in Ruhe arbeiten möchten, war mit Raumboxen, die dank ihrer Rollen an verschiedenen Plätzen aufgestellt werden können, etwas dabei.
An Plätzen wie diesen kann man sich Freiraum schaffen, wenn es einem im Zusammen-Arbeiten mit anderen auch mal zu viel wird und man in Ruhe arbeiten möchte. Quelle: Jennifer Warzecha
Marcus Fränkle, Inhaber des Hotels Der Blaue Reiter in Karlsruhe-Durlach, beschäftigt zum einen, wie er gute Bedingungen für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen und sie im Betrieb halten kann. Zum anderen sieht er in seinem Betrieb auch ganz klare Vorteile durch die Digitalisierung. Wie er in einem Gespräch mit anderen Unternehmern erzählte, habe er schon während seiner Lehrzeit ein Konzept mit sieben Säulen ausgearbeitet, um seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber seine Wertschätzung auszudrücken. Er erzählte, dass man neue Wege gehen könne; eben weil zum Beispiel Zimmermädchen auch mal sonntags frei haben möchten. „Dann bleiben die Zimmer liegen, weil in einem Business Hotel wie dem unsrigen sonntags die Anreisen eher selten sind. Dafür sind es montags mehr“, so Fränkle. Gut sei, wenn man nicht immer erreichbar sei und die Mitarbeiter auch mal frei haben können. „Dann sind sie auch ausgeruhter.“
Marcus Fränkle, Inhaber des Hotels Der Blaue Reiter in Karlsruhe-Durlach, möchte sowohl Kunden-, als auch die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter respektieren. Quelle: Jennifer Warzecha
Auch die Digitalisierung bringe ihm und seinen Mitarbeitern Vorteile. „Sie kann uns die Arbeit weg nehmen, die wir nicht gerne machen. Der Mitarbeiter zum Beispiel möchte den Meldeschein nicht ausgeben und der Besucher ihn nicht ausfüllen. Bei uns Mitarbeitern liegt das daran, dass wir uns mehr auf Gäste und Besucher und das, was Spaß macht, konzentrieren möchten. Dann ist die Arbeitsmoral auch höher. Die Zimmermädchen müssen im Winter auch nicht immer die Heizung einschalten. Das geht jetzt online über die Rezeption. Auch Arbeitszettel und Ablaufpläne können schneller über ein Programm generiert werden. Intelligente Programme rechnen die Zimmerbelegungsrate aus, also das, wie schnell die Zimmer ausgebucht sind.“ Das spare Zeit, Überstunden und Arbeitskraft ein.
Saskia Eversloh (M.A./MBA), verantwortlich für Kommunikation, Strategie- und Projektentwicklung, zertifizierte Trainerin (IHK) und systemischer Coach, war eine der Referentinnen. Im „NewWorkPlaybook“, das sie zusammen mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern verfasst hat, stellt sie wie Marcus Fränkle ebenfalls sieben Säulen zur Verfügung. Über diese könne sich jeder Arbeitgeber, jedes Unternehmen, überlegen, was gute, neue Arbeit ist, wie beide Seiten darin wirken und sich entfalten können – sodass eine positive Unternehmens-, eine Vertrauenskultur, entstehe. Über einen Einstufungstest, der im Buch enthalten ist, kann jedes Unternehmen dem Fachkräftemangel ganz klar begegnen, indem es bessere Arbeitsbedingungen schafft.
Auch Achtsamkeitstrainings können Ruhe schaffen, wenn es darum geht, konsequente, unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Quelle: Jennifer Warzecha
„Nachdem ich mich bereits seit den 2000ern mit Bildung, Beruf und Karriere bzw. mit Arbeitsmarktreformen beschäftige und wir mit der Agenda 2010 eine Internationalisierung, Flexibilisierung und damit auch Prekarisierung der Arbeit in Deutschland hatten, zeigt die Fachmesse für New Work – die 1. New Work Evolution begleitend zur seit 30 Jahren etablierten Learntec – den Wandel vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt: Und wie wichtig damit New Work im Sinne von guter und an den Mitarbeitenden orientierter Arbeit geworden ist!“, so Eversloh. Weitere Infos zum Buch unter: www.vahlen.de/daemon-eversloh-sauberschwarz-weiss-newworkplaybook/product/31054439
Sport, Fitness und Arbeit – warum nicht? – Spaß macht es auf jeden Fall. Quelle: Jennifer Warzecha
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