Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
29.07.2021
von Tanja Meckler
Das gedruckte Haus
Der Begriff gedrucktes Wort ist geläufig und auch, dass es inzwischen 3D Drucker gibt dürfte bekannt sein. Aber ein reales Haus aus dem Drucker? Was wie spielerische Zukunftsmusik klingt, ist im nordrhein-westfälischen Beckum Wirklichkeit geworden. Druckbeginn war Mitte September 2020. Der Bau in Westfalen stieß seit Baubeginn weit über die Grenzen Deutschlands hinaus auf großes Interesse bei Vertretern von Medien, Bauwirtschaft und Planern. Jetzt ist das erste gedruckte Haus Deutschlands bezugsfertig und wurde nun ofiziell unter großem Medienrummel eingeweiht.
Entstanden ist Einfamilienhaus mit rund 80 Quadratmetern Wohnfläche pro Geschoss. Es besteht aus dreischaligen Wänden, die mit Isoliermasse verfüllt wurden. Mit dem 3D-Druck ist ein komplett neues Bauverfahren umgesetzt worden, das es bisher in der Baupraxis in dieser Form nicht gab. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte das Projekt im Rahmen seines Förderprogramms „Innovatives Bauen“ mit rund 200 000 Euro unterstützt.
3D Betondruck ist marktreif
Gedruckt wurde das Haus in Beckum von PERI, einem der führenden Hersteller von Schalungs- und Gerüstsystemen für die Bauindustrie. „Gemeinsam mit unserem Technologiepartner COBOD hat das PERI Team gezeigt, dass die 3D-Betondrucktechnologie marktreif ist. Das Projekt in Beckum ist ein Meilenstein, der in der Branche vieles in Bewegung gebracht hat“, so Thomas Imbacher, Vorstand Innovation & Marketing der PERI Gruppe. Geplant wurde das Gebäude vom Beckumer Ingenieur- und Architektenbüro Mense-Korte.
Den Baustoff für das erste gedruckte Wohnhaus Deutschlands aus Beton lieferte Heidleberg Cement.
„Außerdem muss es schnell eine ausreichende Tragfähigkeit ausbilden, damit die unteren Schichten nicht unter der Last der oberen Schichten versagen. Hierbei muss gleichzeitig der Verbund zwischen den Schichten sichergestellt sein”, so Scheydt weiter.
Das nordhein-westfälische Pilotprojekt könnte nun beispielgebend für die gesamte Baubranche sein dürften. Denn was in Beckum – technisch und rechtlich – funktionierte, dürfte auch an vielen anderen Orten umsetzbar sein.
Jüngst wurde das Projekt vom Rat für Formgebung mit dem German Innovation Award ausgezeichnet. Mit dem jährlich vergebenen Preis werden Projekte gewürdigt, die ihre Branche durch Originalität, Umsetzung und Wirksamkeit voranbringen. „Mit diesem Fertigungsverfahren können Häuser schneller, wirtschaftlicher und nachhaltiger erbaut werden. Zudem erlaubt das Verfahren eine sehr individuelle Gestaltung der Wohnräume“, so die Begründung der Jury.
29.07.2021
„Der Druck darf nicht nachlassen, mit neuen Projekten allen in der Baubranche Tätigen ständig neue Impulse zu geben.“
von Tanja Meckler
Das gedruckte Haus
Der Begriff gedrucktes Wort ist geläufig und auch, dass es inzwischen 3D Drucker gibt dürfte bekannt sein. Aber ein reales Haus aus dem Drucker? Was wie spielerische Zukunftsmusik klingt, ist im nordrhein-westfälischen Beckum Wirklichkeit geworden. Druckbeginn war Mitte September 2020. Der Bau in Westfalen stieß seit Baubeginn weit über die Grenzen Deutschlands hinaus auf großes Interesse bei Vertretern von Medien, Bauwirtschaft und Planern. Jetzt ist das erste gedruckte Haus Deutschlands bezugsfertig und wurde nun ofiziell unter großem Medienrummel eingeweiht.
Entstanden ist Einfamilienhaus mit rund 80 Quadratmetern Wohnfläche pro Geschoss. Es besteht aus dreischaligen Wänden, die mit Isoliermasse verfüllt wurden. Mit dem 3D-Druck ist ein komplett neues Bauverfahren umgesetzt worden, das es bisher in der Baupraxis in dieser Form nicht gab. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte das Projekt im Rahmen seines Förderprogramms „Innovatives Bauen“ mit rund 200 000 Euro unterstützt.
3D Betondruck ist marktreif
Gedruckt wurde das Haus in Beckum von PERI, einem der führenden Hersteller von Schalungs- und Gerüstsystemen für die Bauindustrie. „Gemeinsam mit unserem Technologiepartner COBOD hat das PERI Team gezeigt, dass die 3D-Betondrucktechnologie marktreif ist. Das Projekt in Beckum ist ein Meilenstein, der in der Branche vieles in Bewegung gebracht hat“, so Thomas Imbacher, Vorstand Innovation & Marketing der PERI Gruppe. Geplant wurde das Gebäude vom Beckumer Ingenieur- und Architektenbüro Mense-Korte.
Den Baustoff für das erste gedruckte Wohnhaus Deutschlands aus Beton lieferte Heidleberg Cement.
„Außerdem muss es schnell eine ausreichende Tragfähigkeit ausbilden, damit die unteren Schichten nicht unter der Last der oberen Schichten versagen. Hierbei muss gleichzeitig der Verbund zwischen den Schichten sichergestellt sein”, so Scheydt weiter.
Das nordhein-westfälische Pilotprojekt könnte nun beispielgebend für die gesamte Baubranche sein dürften. Denn was in Beckum – technisch und rechtlich – funktionierte, dürfte auch an vielen anderen Orten umsetzbar sein.
Jüngst wurde das Projekt vom Rat für Formgebung mit dem German Innovation Award ausgezeichnet. Mit dem jährlich vergebenen Preis werden Projekte gewürdigt, die ihre Branche durch Originalität, Umsetzung und Wirksamkeit voranbringen. „Mit diesem Fertigungsverfahren können Häuser schneller, wirtschaftlicher und nachhaltiger erbaut werden. Zudem erlaubt das Verfahren eine sehr individuelle Gestaltung der Wohnräume“, so die Begründung der Jury.
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