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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Bauen wird teurer.

Ausgebremst: Die enormen Preisanstiege beim Baumaterial dürften derzeit die Finanzplanung von privaten Häuslebauern kräftig durcheinanderwirbeln.
Beliebt: Ein Holzspielhaus ist für Kinder ein Highlight. Foto:privat

von Tanja Meckler

Yvonne H. aus Pfinztal und ihr Mann haben für ihre Kinder gerade ein Spielhaus auf Stelzen gekauft. Der steigende Holzpreis machte sich auch hier deutlich bemerkbar. Das Ehepaar schluckte, entschied sich dann aber doch für den Kauf, denn in ein paar Jahren sei das Spielgerät für die lieben Kleinen wahrscheinlich schon nicht mehr interessant.

Nun ist ein Spielhaus verglichen mit einem realen Hausbau noch eine ziemlich überschaubare Nummer. Schräg gegenüber von Yvonne H. sollte auch gebaut werden, doch die Bauherren haben das Projekt nun ersteinmal auf Eis gelegt.

Die enormen Preisanstiege beim Baumaterial dürften derzeit die Finanzplanung von einigen privaten Häuslebauern kräftig durcheinanderwirbeln und trotz voller Auftragsbücher ist die Situation für Handwerksbetriebe gerade auch nicht einfach.

„Vor allem der Bau- und Ausbaubereich droht durch die Materialknappheit und Preisexplosion in eine Krise zu schlittern. Nicht nur Holz ist derzeit knapp und teurer, sondern alles, was man braucht, um ein Haus zu bauen oder zu renovieren und vieles mehr. Auch elektronische Teile für unsere Elektroniker und Kabel und all das fehlt. Das macht unseren Betrieben in diesen Bereichen im Moment ganz schwer zu schaffen“, äußerte sich ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer Anfang August 2021 mit der dpa.

Und weiter: „ Bauen wird teurer werden. Ich kann keine genaue Größenordnung nennen. Aber wir haben bei den verschiedenen Materialien in den letzten drei bis fünf Monaten Materialteuerungen von 20 bis 30 Prozent gehabt – bis hin zur Verdreifachung des Materialpreises bei einzelnen Gütern.“ Der Handwerkspräsident spricht im Gespräch mit der dpa von einer absurden Situation, die derzeit herrscht. „Unsere Betriebe haben volle Auftragsbücher, aber es lohnt sich in vielen Bereichen angesichts der derzeitigen Einkaufspreise für Material gar nicht, die Aufträge auszuführen. Denn die Betriebe wissen, dass sie dann ein Minus machen.“

Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks Hans Peter Wollseifer Foto: ZDH/ Boris Trenkel

Kunden brauchen in diese Zeit einen möglichst langen Geduldsfaden.

„Im Gesamthandwerk liegt die durchschnittliche Auftragsreichweite derzeit bei 8,8 Wochen. Im Bau- und Ausbaubereich jedoch ist es so, dass man aktuell mit mindestens zehn und manchmal sogar bis zu 15 Wochen rechnen muss, bis ein Auftrag begonnen und abgearbeitet wird“, so Wollseifer.

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