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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Baden-Württemberg verlängert Corona-Hilfen für Unternehmen, Start-ups und Soloselbstständige

Das baden-württembergische Landeskabinett hat am15. Dezember die Verlängerung und Ausweitung weiterer Hilfsprogramme zur Unterstützung von Unternehmen, Einzelhandel, Start-ups und Soloselbständigen in der Corona-Krise beschlossen. Damit können einige Landeshilfen über das Jahr 2020 hinaus, aktuell bis 30. Juni 2021, beantragt werden.
Kündigt weitere Corona-Hilfen für Unternehmen an: Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut (CDU). © Martin Stolberg

 Mittelständische Unternehmen dürfen durch die Corona-Pandemie nicht ausgebremst werden, erklärt Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut (CDU). Sie bräuchten weiterhin „passgenaue Lösungen, um ihre Liquidität zu sichern“. Nachfolgend die Maßnahmen im Einzelnen.

Viele mittelständische Unternehmen müssen aktuell weiterhin massive Liquiditätsengpässe überbrücken. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden uns alle noch einige Monate begleiten. Deshalb verlängern wir unsere Programme.
Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), baden-württembergische Wirtschaftsministerin
©Martin Schutt

„Start-up BW Pro-Tect“ wird verlängert und aufgestockt

Das Hilfsprogramm „Start-up BW Pro-Tect“ für krisengeschüttelte Start-ups wird bis 30. Juni 2021 verlängert und zudem um fünf Millionen Euro aufgestockt. Damit stehen für das Programm nun insgesamt 30 Millionen Euro an Landesmitteln bereit.

„Start-ups werden durch die Corona-Pandemie noch stärker als andere Unternehmen in eine schwierige Lage gebracht, denn sie sind besonders häufig auf Fremdkapital angewiesen“, erklärt Hoffmeister-Kraut. Die Investoren seien in der Corona-Krise jedoch zurückhaltender geworden und Finanzierungsrunden blieben aus. „Der Schritt vom Prototyp zum Markteintritt bedeutet unter normalen Umständen oftmals schon für viele gute Geschäftsideen das Ende“, so die Minsterin. Bedingt durch die Pandemie verschärfe sich die Situation. „Unser Programm setzt hier an, um Liquiditätsengpässe bis zur nächsten Finanzierungsrunde zu überbrücken.“

Seit dem operativen Start von „Start-up BW Pro-Tect“ Ende Juni 2020 konnten bereits rund 75 Start-ups eine Unterstützung in Höhe von rund 12 Millionen Euro aus Landesmitteln und rund drei Millionen Euro von privaten Ko-Investoren erhalten. Weitere 25 Start-ups befinden sich im Auswahlprozess.

Krisenberatung Corona wird verlängert und aufgestockt

Auch die Krisenberatung Corona wird bis 30. Juni 2021 verlängert und um weitere 1,8 Millionen Euro aufgestockt. „Kleine und mittlere Unternehmen, Soloselbständige und Angehörige der Freien Berufe benötigen weiterhin Unterstützung bei der Bewältigung der Corona-Krise. Das sehen wir an der hohen Resonanz auf das Programm deutlich“ erklärt Hoffmeister-Kraut.

Diese Wirtschaftsbetriebe litten unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie durch massive Einbrüche bei den Umsätzen, wegfallende Aufträge oder nicht rechtzeitige Lieferung von Vorprodukten. Das Ergebnis seien Liquiditätsprobleme bis hin zu drohenden Insolvenzen.

Neben personenbezogenen Dienstleistern und Soloselbständigen, die das Programm überwiegend in Anspruch nehmen, sei zunehmend auch eine verstärkte Nachfrage aus dem produzierenden Gewerbe und den unternehmensnahen Dienstleistungen zu verzeichnen. „Häufig sind es kleine Betriebe und Selbständige, die sich an unsere Beratungsdienste wenden. Diese Möglichkeit möchten wir ihnen auch 2021 bieten“, so die Ministerin

Die Krisenberatung Corona wird dem Wirtschaftsministerium zufolge von den Beratungsdiensten RKW Baden-Württemberg, Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand (BWHM) und DEHOGA Beratung und Unternehmensberatung Handel (UBH) durchgeführt. Pro Betrieb können bis zu vier kostenlose Beratungstage in Anspruch genommen werden. Bisher standen bis zum Jahresende Mittel in Höhe von 4,49 Millionen Euro zur Verfügung.

Die L-Bank ergänzt beim Liquiditätskredit Plus den bereits bestehenden Kredit. ©vco mut

„Liquiditätskredit Plus“ wird verlängert

Das Kabinett hat zudem der Verlängerung des „Liquiditätskredit Plus“ bis zum 30. Juni 2021 zugestimmt. Das Wirtschaftsministerium und die L-Bank bieten somit über die Jahreswende hinaus ihren Liquiditätskredit mit zusätzlichem Tilgungszuschuss an. „Mit dem Förderprogramm können wir unseren an sich gesunden Unternehmen mit einem Kapitalzuschuss unter die Arme greifen und weiterhin gezielt das Eigenkapital stärken. Damit tragen wir dazu bei, dass sie ihre Organisations- und Personalstruktur auch während des coronabedingten Umsatzrückgangs aufrechterhalten und nach der Krise rasch wieder wie gewohnt agieren können“, erklärt Hoffmeister Kraut.

Beim „Liquiditätskredit Plus“ ergänzt die L-Bank den bereits bestehenden Liquiditätskredit von bis zu fünf Millionen Euro um einen Tilgungszuschuss mit Eigenkapitalcharakter von zehn Prozent. Der maximale Tilgungszuschuss liegt bei 300.000 Euro. Um den Liquiditätskredit Plus beantragen zu können, müssen Unternehmen unter anderem über ein grundsätzlich tragfähiges Geschäftsmodell verfügen und einen prognostizierten, krisenbedingten Umsatzrückgang von 15 Prozent im Jahr 2020 bzw. 2021 aufweisen.

pm/gel

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