12.04.2023

von Tanja Meckler

Aber nicht nur Kinder werfen der autonom fahrenden Servicekraft neugierige Blicke zu, auch die Erwachsenen recken die Hälse. Manche Gäste zücken sogar ihr Handy, um ein paar Schnappschüsse zu machen. „So etwas habe ich noch die erlebt“, raunt einer der Gäste am Nachbartisch.

Die Roboterdame Foxy ist der neue Star im Foxybräu in Bad Wildbad. Seit Dezember 2022 dreht sie hier zuverlässig ihre Runden und kommt am Tag auf 10 bis 20 gefahrene Kilometer. Vor allem, wenn eine größere Gesellschaft zum Essen da ist, beweist Foxy Stärke. 24 Beilagensalate kann sie auf einmal an den Tisch fahren und bis zu 40 leer gegessene Teller transportiert sie problemlos zurück in die Küche. Geschäftsführerin Jessica Fox ist begeistert, denn dadurch hat sie persönlich mehr Zeit für die Gäste und das zahlt dann auch ein auf Zusatzkäufe, wie zum Beispiel ein Dessert oder einen Kaffee.

Foxy bekommt Roboterzuwachs

Foxy sieht Jessica Fox als die perfekte Ergänzung im Serviceteam, mit Entertainerqualitäten. Der klassische Servierwagen könne da nicht mithalten. Und deshalb wird schon bald noch ein Roboterkollege hinzustoßen. Bestellt ist er bereits, geliefert werden soll er Mitte April. Das Programmieren dauert einen Tag und am 19. April soll er dann ebenfalls im Restaurant mit unterstützen. „Nur ein passender Name fehlt noch, aber der wird sich finden“, meint Chefin Jessica Fox lachend. Die Bedienung selbst sei spielend leicht zu lernen, erzählt Serviceleiter Milivoj Dadic. „Das ist so ähnlich wie mit meinem Smartphone.“ Serviert werde ab Roboter, das heißt die Gäste müssen sich nicht selbst ihr Essen holen.

Zwischen 16.000 Euro bis 25.000 Euro kostet so ein Serviceroboter. Jessica Fox sieht es als lohnende Investition an. Bis auf einen Gast hätten bislang alle sehr positiv auf die technische Neuerung reagiert. Zu ihren Highlights gehört der Besuch einer 95-jährigen alten Dame. Sie hatte im Foxybräu Geburtstag gefeiert und wollte ausschließlich von der Roboterdame bedient werden. Als diese dann auch noch Happy Birthday gesungen habe, wäre die alte Dame aus dem Häuschen gewesen. Foxy könnte auch eigenständig Bestellungen aufnehmen, doch Jessica Fox und ihr Team haben sich dagegen entschieden, der persönliche Kontakt zu den Gästen ist ihnen wichtig und auch Getränke werden nach wie vor vom Personal selbst serviert.

Die Kinder an Tisch Nummer 22 würden Roboterdame Foxy am liebsten mit Fragen löchern. Zum Beispiel würden sie gerne wissen, was sie gerade fühlt. Serviceleiter Milivoj Dadic nimmt es gelassen und erklärt geduldig, dass Foxy eine Maschine sei. „Aber eine mit besonderen Features, sie kann zum Beispiel miauen, wenn man sie am Ohr berührt“, sagt Jessica Fox.

Welche Feature der neue Roboterkollege haben wird, weiß sie noch nicht im Detail, außer, dass er grün beklebt werden soll und einen männlichen Namen bekommen wird. Beide Roboter werden auch in der nahenden Biergartensaison zum Einsatz kommen. Im Freien einzelne Tische anfahren wird allerdings nicht möglich sein. Dafür sei der Boden zu uneben und das zu ändern, sei ein größeres Projekt.