Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Die Ruhetage über Ostern, sollen einen Stillstand des öffentlichen Lebens bewirken. Doch diese neue Ansage wirbelt viele Fragen auf, in Windeseile muss nun umgeplant werden und die konkrete Umsetzung in der Praxis ist noch offen.
„Die Unternehmer laufen bei uns Sturm wie noch nie zuvor“, sagt wvib-Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer zum überraschenden Vorhaben von Bundesregierung und Landesregierungen, den kommenden Gründonnerstag und den Karsamstag kurzfristig juristisch zu Zwangs-Urlaubstagen für ganz Deutschland zu erklären, an denen alles ruhen solle. „Unzählige Stimmen sind fassungslos über den ‚konfusen Aprilscherz‘, der wenig bringt, viel kostet und noch mehr Fragen auslöst, die noch immer nicht beantwortet sind. Die Regelung sorgt für ein großes Durcheinander“, so Münzer. Lieferketten würden unterbrochen, Arbeits- und Schichtpläne durchkreuzt, offen sei die Frage, wer mit Ausnahmegenehmigung arbeiten darf und ob dann Feiertagszuschläge gezahlt werden müssen. „Allein die Diskussionen darüber verschlingt Ressourcen, die man gerade jetzt dringend benötigt“.
Als unsinnig und kontraproduktiv bewertet der HBW die geplante Schließung der Lebensmittelhändler am Gründonnerstag.
„Dadurch wird es zu erhöhtem Kundenandrang am Mittwoch davor und dem folgenden Samstag kommen. Den Lebensmittelhandel mit seinen nachweislich hervorragend funktionierenden Hygienekonzepten für einen Tag zuzumachen, hilft im Kampf gegen Corona nicht weiter. Der Wegfall dieses Tages setzt vor allem die Menschen unter weiteren Druck. Wir hoffen, dass es nicht zu Panikeinkäufen kommt und unsere Kunden die Nerven bewahren“, so Sabine Hagmann, und weiter:
„Klar ist, dass der Handel alles tun wird, die Herausforderung irgendwie zu meistern und die Bevölkerung optimal für die Ostertage zu versorgen. Einfach ist das allerdings nicht, da Warenlieferungen und Logistikabläufe so kurzfristig nur noch schwer zu beeinflussen sind.“
Hagmann erinnerte an die nicht enden wollenden Belastungen für große Teile des Einzelhandels, vor allem im Nicht-Lebensmittelhandel. So würde beispielsweise für die Spielwarengeschäfte bereits das zweite existenzsichernde Ostergeschäft ausfallen – und das nach einem ebenfalls unbefriedigenden und unterbrochenem Weihnachtsgeschäft. „Auch Textil- und Modehändler können ihre vierte Saison in Folge abschreiben, sie bleiben erneut auf ihrer verderblichen Saisonware sitzen.“
Hagmann schlug vor: „Wenn schon Schließungen rund um Ostern sein müssen, dann hätte man die Chance an den geschlossenen Tagen nutzen können, um für die Bürger eine groß angelegte Impfaktion zu veranstalten – nach dem Motto: „Impfen statt Ostershopping!“
pm/tm
Die Ruhetage über Ostern, sollen einen Stillstand des öffentlichen Lebens bewirken. Doch diese neue Ansage wirbelt viele Fragen auf, in Windeseile muss nun umgeplant werden und die konkrete Umsetzung in der Praxis ist noch offen.
"Allein die Diskussionen darüber verschlingt Ressourcen, die man gerade jetzt dringend benötigt."
„Die Unternehmer laufen bei uns Sturm wie noch nie zuvor“, sagt wvib-Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer zum überraschenden Vorhaben von Bundesregierung und Landesregierungen, den kommenden Gründonnerstag und den Karsamstag kurzfristig juristisch zu Zwangs-Urlaubstagen für ganz Deutschland zu erklären, an denen alles ruhen solle. „Unzählige Stimmen sind fassungslos über den ‚konfusen Aprilscherz‘, der wenig bringt, viel kostet und noch mehr Fragen auslöst, die noch immer nicht beantwortet sind. Die Regelung sorgt für ein großes Durcheinander“, so Münzer. Lieferketten würden unterbrochen, Arbeits- und Schichtpläne durchkreuzt, offen sei die Frage, wer mit Ausnahmegenehmigung arbeiten darf und ob dann Feiertagszuschläge gezahlt werden müssen. „Allein die Diskussionen darüber verschlingt Ressourcen, die man gerade jetzt dringend benötigt“.
Als unsinnig und kontraproduktiv bewertet der HBW die geplante Schließung der Lebensmittelhändler am Gründonnerstag.
„Dadurch wird es zu erhöhtem Kundenandrang am Mittwoch davor und dem folgenden Samstag kommen. Den Lebensmittelhandel mit seinen nachweislich hervorragend funktionierenden Hygienekonzepten für einen Tag zuzumachen, hilft im Kampf gegen Corona nicht weiter. Der Wegfall dieses Tages setzt vor allem die Menschen unter weiteren Druck. Wir hoffen, dass es nicht zu Panikeinkäufen kommt und unsere Kunden die Nerven bewahren“, so Sabine Hagmann, und weiter:
„Klar ist, dass der Handel alles tun wird, die Herausforderung irgendwie zu meistern und die Bevölkerung optimal für die Ostertage zu versorgen. Einfach ist das allerdings nicht, da Warenlieferungen und Logistikabläufe so kurzfristig nur noch schwer zu beeinflussen sind.“
Hagmann erinnerte an die nicht enden wollenden Belastungen für große Teile des Einzelhandels, vor allem im Nicht-Lebensmittelhandel. So würde beispielsweise für die Spielwarengeschäfte bereits das zweite existenzsichernde Ostergeschäft ausfallen – und das nach einem ebenfalls unbefriedigenden und unterbrochenem Weihnachtsgeschäft. „Auch Textil- und Modehändler können ihre vierte Saison in Folge abschreiben, sie bleiben erneut auf ihrer verderblichen Saisonware sitzen.“
Hagmann schlug vor: „Wenn schon Schließungen rund um Ostern sein müssen, dann hätte man die Chance an den geschlossenen Tagen nutzen können, um für die Bürger eine groß angelegte Impfaktion zu veranstalten – nach dem Motto: „Impfen statt Ostershopping!“
pm/tm
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