Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache | 07.02.2021
Das Bewerber-Konsortium für das geplante baden-württembergische KI-Innovationszentrum, an dem sich die Region Nordschwarzwald beteiligen will, soll eine genossenschaftliche Organisationsform bekommen. Die Erzeuger der „Schwarzwaldmilch“ haben sich in einer Genossenschaft zusammengetan. Und Intersport, die erfolgreichste mittelständische Verbundgruppe im Sportfachhandel, ist genossenschaftlich aufgestellt, ebenso wie Euronics, der Mitglieder starke Einkaufsverbund für Elektrogeräte. Nicht zuletzt sind die Volks- und Raiffeisenbanken genossenschaftlich organisiert.
„Deshalb muss eine künftige Landesregierung die Genossenschaften ganz besonders im Blick haben“, fordert Roman Glaser, Präsidentdes Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV). In der Corona-Krise zeige sich „ganz besonders, wie wichtig etwa die Volksbanken und Raiffeisenbanken für die Stabilität der Wirtschaft sind. Daneben beweisen auch die landwirtschaftlichen Genossenschaften ihre enorme Bedeutung für eine sichere und verlässliche Versorgung der Menschen mit regionalen Lebensmitteln“, macht Glaser deutlich.
Genossenschaften eignen sich dem BWGV-Präsidenten zufolge hervorragend, um wichtige Zukunftsherausforderungen in Baden-Württemberg zu meistern, wie er beim digitalen GENO-Forum Politik in Stuttgart hervorhob. Teilnehmer dieser Diskussionsrunde waren unter anderem die Mitglieder des Landtags (MdL) Martin Hahn (Mitglied der Grünen-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg), Thomas Dörflinger (Mitglied der CDU-Fraktion), Andreas Stoch (Vorsitzender der SPD-Fraktion) und Hans-Ulrich Rülke (Vorsitzender der FDP/DVP-Fraktion) sowie Emil Sänze (stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion).
Der BWGV sieht großes Potenzial für neue Genossenschaften in entscheidenden Zukunftsfeldern wie zum Beispiel der Quartiersentwicklung, der ärztlichen und pflegerischen Versorgung sowie in weiteren Themen der Daseinsvorsorge. Auch das Thema Unternehmensnachfolge im Mittelstand – ganz besonders im Handwerk – lasse sich hervorragend genossenschaftlich organisieren, so Glaser.
In den vergangenen zehn Jahren sind laut BWGV allein in Baden-Württemberg rund 250 neue Genossenschaften gegründet worden. Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder habe sich im gleichen Zeitraum um rund 500.000 auf mittlerweile 3,96 Millionen erhöht.
Einen Schwerpunkt bei den Gründungen bilden demnach Genossenschaften im kommunalen Umfeld: Neben der ärztlichen Versorgung stehen Themen wie Mobilität, Betreuung, Pflege, Bildung und die Entwicklung von Quartieren auf der Agenda.
Die eingetragene Genossenschaft bietet sich dem BWGV zufolge immer dann an, wenn Wirtschaftsakteure ihre Kräfte bündeln und die Vorteile der Kooperation nutzen möchten, ohne dabei ihre Eigenständigkeit aufzugeben. Im Südwesten habe es mit nahezu 800 dieser Organisationen noch nie so viele unterschiedliche Genossenschaften wie heute gegeben. Diese verteilten sich mittlerweile auf rund 50 Branchen.
Die Vielfalt an genossenschaftlichen Unternehmen reiche von den Handelsgenossenschaften über die Geldinstitute, landwirtschaftliche Genossenschaften bis hin zum Gasthof, Dorfladen oder zur Schwimmbad-Genossenschaft. In jüngster Zeit seien in Bereichen wie Handel, Gastronomie, Handwerk, Landwirtschaft, Marketing, Beratung, Mobilität, Energie, Gesundheit, Soziales sowie Forschung und Entwicklung neue Genossenschaften entstanden oder in Planung.
Von Gerd Lache | 07.02.2021
Genossenschaften eignen sich ganz hervorragend, um wichtige Zukunftsherausforderungen in Baden-Württemberg zu meistern.
Das Bewerber-Konsortium für das geplante baden-württembergische KI-Innovationszentrum, an dem sich die Region Nordschwarzwald beteiligen will, soll eine genossenschaftliche Organisationsform bekommen. Die Erzeuger der „Schwarzwaldmilch“ haben sich in einer Genossenschaft zusammengetan. Und Intersport, die erfolgreichste mittelständische Verbundgruppe im Sportfachhandel, ist genossenschaftlich aufgestellt, ebenso wie Euronics, der Mitglieder starke Einkaufsverbund für Elektrogeräte. Nicht zuletzt sind die Volks- und Raiffeisenbanken genossenschaftlich organisiert.
„Deshalb muss eine künftige Landesregierung die Genossenschaften ganz besonders im Blick haben“, fordert Roman Glaser, Präsidentdes Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV). In der Corona-Krise zeige sich „ganz besonders, wie wichtig etwa die Volksbanken und Raiffeisenbanken für die Stabilität der Wirtschaft sind. Daneben beweisen auch die landwirtschaftlichen Genossenschaften ihre enorme Bedeutung für eine sichere und verlässliche Versorgung der Menschen mit regionalen Lebensmitteln“, macht Glaser deutlich.
Genossenschaften eignen sich dem BWGV-Präsidenten zufolge hervorragend, um wichtige Zukunftsherausforderungen in Baden-Württemberg zu meistern, wie er beim digitalen GENO-Forum Politik in Stuttgart hervorhob. Teilnehmer dieser Diskussionsrunde waren unter anderem die Mitglieder des Landtags (MdL) Martin Hahn (Mitglied der Grünen-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg), Thomas Dörflinger (Mitglied der CDU-Fraktion), Andreas Stoch (Vorsitzender der SPD-Fraktion) und Hans-Ulrich Rülke (Vorsitzender der FDP/DVP-Fraktion) sowie Emil Sänze (stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion).
Der BWGV sieht großes Potenzial für neue Genossenschaften in entscheidenden Zukunftsfeldern wie zum Beispiel der Quartiersentwicklung, der ärztlichen und pflegerischen Versorgung sowie in weiteren Themen der Daseinsvorsorge. Auch das Thema Unternehmensnachfolge im Mittelstand – ganz besonders im Handwerk – lasse sich hervorragend genossenschaftlich organisieren, so Glaser.
In den vergangenen zehn Jahren sind laut BWGV allein in Baden-Württemberg rund 250 neue Genossenschaften gegründet worden. Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder habe sich im gleichen Zeitraum um rund 500.000 auf mittlerweile 3,96 Millionen erhöht.
Einen Schwerpunkt bei den Gründungen bilden demnach Genossenschaften im kommunalen Umfeld: Neben der ärztlichen Versorgung stehen Themen wie Mobilität, Betreuung, Pflege, Bildung und die Entwicklung von Quartieren auf der Agenda.
Die eingetragene Genossenschaft bietet sich dem BWGV zufolge immer dann an, wenn Wirtschaftsakteure ihre Kräfte bündeln und die Vorteile der Kooperation nutzen möchten, ohne dabei ihre Eigenständigkeit aufzugeben. Im Südwesten habe es mit nahezu 800 dieser Organisationen noch nie so viele unterschiedliche Genossenschaften wie heute gegeben. Diese verteilten sich mittlerweile auf rund 50 Branchen.
Die Vielfalt an genossenschaftlichen Unternehmen reiche von den Handelsgenossenschaften über die Geldinstitute, landwirtschaftliche Genossenschaften bis hin zum Gasthof, Dorfladen oder zur Schwimmbad-Genossenschaft. In jüngster Zeit seien in Bereichen wie Handel, Gastronomie, Handwerk, Landwirtschaft, Marketing, Beratung, Mobilität, Energie, Gesundheit, Soziales sowie Forschung und Entwicklung neue Genossenschaften entstanden oder in Planung.
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