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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16 + mit Solvejg Bauer, Intendantin der Schlossfestspiele Ettlingen

Das Theater ist ihre Welt und hat sie bereits als vierjähriges Mädchen umgehauen. Heute lebt sie ihren Traum, als Intendantin der Schlossfestspiele Ettlingen. Und die konnten 2022 rekordverdächtige Zahlen verbuchen. In diesem Interview geht es aber um Inhalte zum snacken. Viel Spass.
Solvejg Bauer, Intendantin Schlossfestspiele Ettlingen. Foto: © Oliver Thom

08.02.2023

"Mich treibt an, die unbedingte Liebe zum Theater und der Kunst. Und der ganz große Wunsch, zu gestalten."
Solvejg Bauer Intendantin der Schlossfestspiele Ettlingen

Sie ist die Frau an der Spitze der Ettlinger Schlossfestspiele. Seit der Spielzeit 2018/2019 hat Solvejg Bauer das Sagen und die Position der Intendantin inne. In die Herzen der ZuschauerInnen hat sie sich längst gespielt, das belegen die Zahlen. 2022 besuchten rund 46.000 Zuschauer die Schlossfestspiele in Ettlingen. Somit zählen diese zu den erfolgreichsten Sommerfestspielen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.

Geboren in Stuttgart, studierte Solvejg Bauer Musiktheater-Regie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie Philosophie und Musikwissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin. Solvejg Bauer lebt mit ihrem Mann, dem Dirigenten Ulrich Cornelius Maier, und ihren drei Kindern in Karlsruhe.

Die Schlossfestspiele sind ein seit 1979 jährlich stattfindendes Freiluft-Theaterfestival der Stadt Ettlingen. Die mehr als 100 jährlichen Veranstaltungen finden in der Zeit von Juni bis August im barocken Innenhof des Ettlinger Schlosses statt. In der Spielzeit 2023 wird Bauer „Der Freischütz“ sowie „Das Geheimnis der Irma Vep“ inszenieren.

1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Ich habe drei Kinder, also um 6:20 Uhr.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Nein, ich frühstücke gar nicht, sondern trinke nur Kaffee.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Ich habe kein Lieblings-Outfit aber zu Premieren trage ich immer ein schönes Kleid.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Meinen Mails.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Zwischen 8.00 Uhr und 23.00 Uhr.

6. Fixer Arbeitsplatz oder Smart Office?

Schloss, Schloss und wieder Schloss.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Facebook und Instagram.
Als Intendantin sind die Social Media mein absoluter Favorit, denn so kann ich direkt mit meinen Zuschauern interagieren.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Mich beeindrucken Frauen, die unbeirrbar ihren Weg gehen, politisch engagierte Frauen, Frauen, die ihre Meinung sagen, sich nicht einschüchtern lassen und sich gegen diktatorische Regime auflehnen wie zur Zeit die Frauen im Iran oder auch russische Aktivistinnen wie zum Beispiel „Pussy Riot“.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Unproduktive Meetings gibt es bei uns nicht.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Wenn ich merke, dass es Unmut gibt, versuche ich, sofort in die Kommunikation zu gehen und herauszufinden, was die Quelle ist. Durch das persönliche Gespräch lassen sich die Konflikte lösen. Sowieso ist die direkte und freundliche Kommunikation das A und O.

11. Was inspiriert Sie?

Alles! Das Schloss. Meine Stücke, mein künstlerisches Team. Meine Künstler. Ich bin den ganzen Tag inspiriert. Als Intendantin habe ich das Glück, mit so vielen verschiedenen Künstlern zusammenzuarbeiten, dass ich immer und überall inspiriert werde.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Für eine weibliche Führungskraft ist das eine riesige Herausforderung. Ich versuche, meine Kinder so viel wie möglich in meinen beruflichen Alltag zu integrieren. Im vergangenen Sommer haben sie zum Beispiel im Kinderchor bei Carmen mitgewirkt. So konnte ich meiner Arbeit nachgehen und hatte sie doch direkt um mich.
Man müsste die Arbeitsräume viel kinderfreundlicher gestalten und Kinder als Teil des Arbeitsprozesses sehen. Die Trennung halte ich für falsch. Ich habe auch meine Babys immer mit zur Probe genommen.
Heute habe ich das Glück, selbständig zu arbeiten und mir meine Zeit frei einteilen zu können.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Ich kann überhaupt nicht backen. Da ist mir eigentlich alles misslungen.

14. Lieblingsfilm?

Ich liebe Filme, die mich verblüffen, wie zum Beispiel „Fight Club“ oder die Werke von David Lynch. Sie haben einen „Twist“, erzeugen mit neuen filmischen Mitteln eine Realität, die sich aus verschiedenen Perspektiven immer anders darstellt. Das liebe ich übrigens genauso auch am Theater

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Ich habe sehr gerne Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen und diskutieren mit diesen deren Meinungen – deshalb möchte ich nicht eine einzelne Person besonders hervorheben.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Seitdem ich vier war, wollte ich zum Theater. In meiner Kindheit und Jugend konnte ich mir noch viele verschiedene Berufe am Theater vorstellen, zum Beispiel Sängerin oder Schauspielerin. Aber als ich gemerkt habe, dass in diesen Berufen oftmals wenig Gestaltungsspielraum vorhanden ist, hat mich die Regie magisch angezogen Als Regisseurin verwirkliche ich meine Visionen. Dieser Beruf hat mir von Anfang an eine Menge Spaß gemacht. Das Theater hat mich schon immer total umgehauen und das ist genau die Welt, in der ich leben möchte.

Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Das finde ich total spannend. An die hätte ich einige Fragen

Das Interview führte Tanja Meckler.

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