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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16 + im Gespräch mit Viktoria Müller, Geschäftsführerin Müller Reisen

Stewardess, Moderatorin, Hebamme - das waren ihre Berufswünsche, als kleines Mädchen. Heute, so sagt Viktoria Müller selbst, ist sie all dies ein bisschen. Mit WIRTSCHAFTSKRAFT sprach sie nicht nur über glückliche Hühner, sondern auch über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Viktoria Müller, immer gewappnet für einen spontanen Einstaz mit dem Omnibus. Foto: Stephanie Morlock Fotografie

Die Reisebegeisterte

An meinem Job liebe ich die große Abwechslung, die Möglichkeit die Welt zu sehen und mit Menschen Erlebnisse zu teilen. Sei es die verlässliche tägliche Fahrt zur Schule im Müller-Bus, der Transfer wichtiger Geschäftspartner für eine Firma oder die schon lange geplante Traumreise von Oma & Opa.
Viktoria Müller, Geschäftsführerin Müller Reisen GmbH & Co KG

Viktoria Müller hat als erste Frau in ihrer Familie den Busführerschein erworben. Heute leitet die 32-Jährige, in vierter Generation, die Geschicke von Müller Reisen, mit Sitz in Birkenfeld. Da ein spontaner Einsatz mit dem Omnibus jederzeit winken kann, hat sie flache Schuhe stets griffbereit. Personenbeförderung bedeutet für Müller große Verantwortung aber vor allem auch Freude. Viktoria Müller ist gerne unterwegs. In Salzburg und Bonn studierte sie internationales Hotelmanagement. Es folgten Auslandaufenthalte in Italien, Belgien, Österreich und den Malediven. Viktoria Müller wurde 2021 zur stellvertretenden Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren Nordschwarzwald gewählt. In ihrer Freizeit spielt die Württemberger-Rappstute Donna eine große Rolle.

1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Sehr früh, daher empfinde ich Ausschlafen als großen Luxus. Am liebsten zelebriere ich deswegen den Sonntagmorgen: mit frischen Brötchen, einer Tasse Cappuccino und den besten hühnerglücklichen Eiern die es gibt. Die kommen direkt vom Hof meines Bruders Rafael und seinen „Chicken Ladies“ aus mobiler Freilandhaltung. 🙂

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Diese Frage habe ich bereits beantwortet: JAAAAA auf jeden Fall! Und Frühstückseier gehen immer.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Da ich aus der Hotellerie komme und hier strenge Kleiderordnungen gelten, ist es mir wichtig, im Büro immer angemessen gekleidet zu sein. Blazer und Bluse müssen es daher schon eigentlich immer sein. Zudem flache Schuhe: ein spontaner Einsatz auf dem Omnibus kann immer mal vorkommen und dann ist sicheres Schuhwerk wichtig!

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Am morgen informiere ich mich über die News der Reisebranche und das Geschehen in der Welt. Dafür gibt es Seiten nur für Touristiker – ansonsten tut es aber auch mal der schnelle Klick auf die Tagesschau-App.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Obwohl meine Tage lang sind, bin ich ein Morgenmensch. Durch meine internationale Tätigkeit in verschiedenen Hotels, kenne ich fast alle Schichtsysteme. Trotzdem: morgens ist meine (Arbeits-) Zeit.

6. Fixer Arbeitsplatz oder smart office?

Beides: wenn ich mit dem Reisebus unterwegs bin, schätze ich die Möglichkeit auch unterwegs Mails abrufen zu können und mit dem Team in Kontakt zu bleiben. Trotzdem ist es mir sehr wichtig, lokal verortet als Ansprechpartner erreichbar zu sein. Unser Reisebüro mit Verwaltung liegt zentral in Pforzheim, unsere Busse stehen hingegen im schönen Gräfenhausen.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Während der letzten Monate sind viele online Meeting-Programme populär geworden. Das finde ich gut – am liebsten arbeite ich mit Zoom. Da hierüber auch gut Reise-Vorträge mit bildgewaltigen Präsentationen gehalten werden können, habe ich dieses Tool die letzten Monate sehr häufig genutzt um unseren Kunden einen digitalen Reise-Mehrwert zu bieten.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Mein großes Vorbild sind meine Eltern: über Jahrzehnte erfolgreich ein Familienunternehmen aus dem Jahre 1929 zu führen und gleichzeitig als Familie privat sehr eng zusammen bleiben zu können, das empfinde ich als vorbildlich und segensreich.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Zeitfenster vereinbaren: wichtiges, was in einer Stunde nicht besprochen werden kann, muss besser vorbereitet werden. Das geht besser allein oder im kleinen Team als im großen Meeting-Plenum.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Mit sportlichem Ausgleich danach: dabei hilft mir meine Württemberger- Rappstute Donna oder ein intensives Krafttraining im Gym.

11. Was inspiriert Sie?

Die Natur, Gespräche mit meiner Familie und Zeit im Stall bei den Tieren. Nicht nur betreiben mein Bruder und ich einen kleinen Pferdestall, auch die anderen Bewohner seines Hofes inspirieren zu vielen tollen neuen Einfällen.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Arbeitszeiten und die Infrastruktur drum rum könnten bei uns in Deutschland oftmals viel flexibler sein. Dabei denke ich oft: warum wird in einem neuen Gewerbegebiet nicht gleich ein neuer Kindergarten inklusive Kantine dazu gebaut? So könnten alle Firmen vor Ort – auch kleinere – Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, Familie & Beruf besser zu vereinbaren. Einfach, in dem die Kinder unweit dort betreut werden, wo die Eltern arbeiten. Gemeinsame Fahrten zur Arbeit und wieder heim sowie gemeinsame Mittagessen inklusive. Hier gibt es noch sehr viel Potential.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Da fällt mir eine Anekdote aus meiner Zeit auf den Malediven ein: damals arbeitete ich in der Gästebetreuung eines exklusiven Luxus-Hotels. Zu meinen Aufgaben gehörte auch die Einladung hochkarätiger Gäste an die Hotelbar auf Kosten des Hotels. An einem dieser Abende waren die Cocktails so stark, dass ich nach kurzer Zeit schon recht betrunken war und leider beim Aufstehen nicht nur meinen Sitzplatz verfehlte und im Sand landete, sondern auch die Technik der Band und das aufgespannte Sonnensegel zwischen den Palmen mitriss. Das war mir sehr peinlich.

14. Lieblingsfilm?

Das Politdrama Ides of March/ Iden des März mit Ryan Gosling und George Clooney. Spannende Verschwörung mit raffinierten Wendungen und unvorhergesehenen Gewinnern und Verlieren rund um den amerikanischen Wahlkampf.

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Es gibt meiner Meinung nach ungeheuer viele spannende Persönlichkeiten, mit denen sich eine angeregte Debatte lohnen würde.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Stewardess, Moderatorin oder Hebamme. Heute bin ich von allem ein bisschen.

+ Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Sehr spannend. Vielleicht gibt es ja doch mehr als nur eine Realität? Wer weiss..?

Das Interview führte Tanja Meckler.

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