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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ im Gespräch mit Professor Dr. Felix Buchmann, Rechtsanwalt

Er zählt laut Handelsblatt zu den besten Rechtsanwälten Deutschlands: Felix Buchmann. In diesem Interview sprachen wir aber nicht über juristische Fachthemen, sondern u.a. darüber warum er gerne einmal mit Tim Mälzer kochen würde und warum Arbeitgeber mehr Mut und Vertrauen in ihre MitarbeiterInnen haben sollten.
Prof. Felix Buchmann ist ein gefragter Experte in den Bereichen IT-Recht, Datenschutz- und Verbraucherschutzrecht. Foto: Cornelia Kamper / Hochschule Pforzheim

Felix Buchmann studierte Rechtswissenschaften in Tübingen und promovierte anschließend in Köln. Seine berufliche Laufbahn begann er zunächst in Hamburg in einer internationalen Großkanzlei, bevor er in den Süden zurückkehrte. Seitdem ist er als Rechtsanwalt selbständig; seit 2017 ist er zudem Professor für Wirtschaftsprivatrecht an der Hochschule Pforzheim. Er trägt durch seine umfangreiche Publikations- und Vortragstätigkeit sowie seine Mitarbeit als Sachverständiger im Deutschen Bundestag in verschiedenen Gesetzgebungsverfahren maßgeblich zur Rechtsfortbildung in Deutschland bei. Insbesondere in den Bereichen IT-Recht, Datenschutz- und Verbraucherschutzrecht ist er ein gefragter Experte. Das Handelsblatt zählte ihn im Jahr 2022 zu den besten Rechtsanwälten Deutschlands im Bereich Datenschutz.

"Wir sollten uns häufiger ganz bewusst fragen, ob das, was wir heute tun, morgen noch richtig ist. Schon wenn wir daran Zweifel hegen, sollten wir heute damit anfangen, uns auf morgen vorzubereiten. Wenn wir erst morgen damit anfangen, ist es zu spät. Angst müssen wir vor dem Stillstand haben, nicht vor der Veränderung."
Felix Buchmann

1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Ich gönne mir den Luxus, mir keinen Wecker zu stellen und stehe auf, wenn ich wach werde. Meistens gegen halb sechs.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Morgens ist meine wertvollste Arbeitszeit. Ich esse ein Müsli, schaue kurz Nachrichten und bin dann möglichst rasch am Schreibtisch.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

In der Regel trage ich Jeans und Hemd, im Winter einen Hoodie dazu. Ein Anzug hängt immer im Schrank.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Zuerst überfliege ich meine E-Mails, dann schaue ich kurz auf LinkedIn.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Morgens und am Wochenende – da klingelt das Telefon nicht so häufig.

6. Fixer Arbeitsplatz oder Smart Office?

Unsere Technologie in der Kanzlei ist darauf ausgelegt, dass ich mit MacBook, iPhone und AirPods jederzeit überall arbeiten kann. Vorlesungen halte ich lieber in Präsenz.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Wir arbeiten in der Kanzlei vollständig digital und setzen eine Reihe von Legal Tech Tools und unterstützender Software ein, die mich alle begeistern. Einen Teil davon haben wir selbst konzipiert und erstellt und dafür auch den Legal Tech Kanzleipreis des Deutschen Anwaltvereins 2022 gewonnen. Im Moment spricht jeder von ChatGPT – ich denke, das Tool zeigt, wohin die Reise geht!

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Ganz grundsätzlich Menschen, die nicht engstirnig nur an sich selbst denken.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Habe ich zum Glück sehr selten. Im schlimmsten Fall lese ich nebenher etwas.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Habe ich zum Glück auch sehr selten; aber wenn gar nichts geht, gehe ich einfach spazieren oder nach Hause.

11. Was inspiriert Sie?

Ich werde unruhig, wenn Dinge sich nicht verändern. Daher beschäftige ich mich viel mit neuen Technologien, die eine höhere Effizienz ermöglichen.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Da der geringste Teil meiner Arbeit ortsgebunden ist und ich auch sonst einen großen Teil meiner Arbeitszeit selbst gestalten kann, ja. Mir ist bewusst, dass das ein Privileg ist. Ganz grundsätzlich glaube ich, dass viele Arbeitgeber mehr Mut und Vertrauen in ihre MitarbeiterInnen haben sollten. Es kommt ja nicht darauf an, möglichst viel zu arbeiten, sondern möglichst effizient; Menschen sind ganz unterschiedlich – diesen Unterschieden sollte Raum gegeben werden, dann werden auch die Ergebnisse gut werden. Und dann kann man auch das Familienleben gemeinschaftlicher gestalten. Das würde nicht nur den Familien gut tun, sondern unserer Gesellschaft insgesamt

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Ich probiere viel aus, daher geht auch viel schief. Das ist auch völlig in Ordnung.

14. Lieblingsfilm?

Das Leben des Brian – herrlich schwarzer britischer Humor!

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Ich würde gerne mal mit Tim Mälzer kochen. Er scheint eine ähnlich große Klappe zu haben, wie ich. Das könnte lustig werden.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Bestimmer (so sagte ich als Kind)

Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Das ist weder Zukunftsmusik noch Magie, sondern eine Tatsache, mit der sich vermutlich jeder Internetnutzer auseinandersetzen muss. Die Masse an Daten, die über jeden von uns aggregiert wird, wird zwangsläufig zur Folge haben, dass wir für Diensteanbieter gläsern sind und vermutlich unsere Entscheidungen perfekt prognostiziert werden können. Vielleicht kennen sie uns sogar jetzt schon besser als wir uns selbst

Das Interview führte Tanja Meckler.

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