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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ im Gespräch mit Natascha Zeljko, Journalistin und Mitgründerin F10 und CURAZE

Natascha Zeljko war unter anderem 13 Jahre lang bei der Frauenzeitschrift "myself" tätig. Nach insgesamt 20 Jahren Verlagskarriere drehte sie der Branche den Rücken zu und entdeckte die Gründerin in sich. In unserer etwas anderen Interviewreihe 16+ sprachen wir über den Endgegner Aufschieberitis, Vorbilder und wie man einen schlechten Tag im Büro überlebt.
Natascha Zeljko
Natascha Zeljko, Journalistin, Netzwerkerin, Co-Funderin von zwei Start-ups. (FemaleOneZero und CURAZE)

26.01.2023

Mich treibt die Neugier an! Und die Freude am Gestalten, die Möglichkeit und das Privileg, Dinge zu verändern zum Positiven.
Natascha Zeljko

Natascha Zeljko ist eine leidenschaftliche Journalistin und Netzwerkerin. Hinter ihr liegen 20 Jahre Verlagskarriere. 2018 beschließt sie aus einer sehr komfortablen Situation heraus, den Kosmos zu verlassen und fortan auf eigenen Beinen zu stehen. Zuvor war sie stellvertretende Chefredakteurin bei „myself“ (das Frauenmagazin wurde erst herausgegeben von Condé Nast Deutschland, später von der Funke- Mediengruppe). Heute ist die in Mühlacker geborene Natascha Zeljko Co-Founderin von zwei Start-ups. FemaleOneZero (F10) ist eine englischsprachige Plattform, die die Mega-Themen der Arbeitswelt verbindet: Diversity, Digitalisierung und Female Empowerment. CURAZE ist ein Innovationsnetzwerk, das sich zum Ziel gesetzt hat, Start-ups und Unternehmen durch verschiedene Formate miteinander zu vernetzen. Als Fokusthema haben Natascha Zeljko und ihr Co-Founder Claus Schuster das Thema Circular Economy festgelegt. Natascha Zeljko ist das Kind einer Einwanderfamilie, in den 1980er Jahren wächst sie in Mühlacker auf, heute lebt sie in München.

Was hat Mühlacker, was München noch fehlt? Bei dieser Frage muss Natascha Zeljko lachen, doch um eine Antwort ist sie nicht verlegen. Es ist der Ausblick auf die Weinberge, denn sie liebt Gegenden, in denen Wein wächst. Um ihre Energiereserven aufzuladen, braucht Natascha Zeljko Zeit in der Natur. Am liebsten genießt sie diese gemeinsam mit ihrem Jagdhund Luke. Außerdem ist sie leidenschaftliche Podcasthörerin.

1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Um sieben. Wobei das ein mehrstufiger Prozess ist. Wenn es irgendwie geht, trinke ich den ersten Kaffee im Bett und lese Twitter Nachrichten.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Ich lasse das Frühstück meistens ausfallen. Manchmal eine Brezel im Büro. In den „ich muss gesünder leben“-Phasen auch mal ein selbst gemachtes Bircher Müsli.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Hose, Pullover, Sneakers. Im Sommer auch Kleider bzw. Blusen. Das war früher, in Condé-Nast-Zeiten, noch anders. Frage mich bis heute, wie ich einen ganzen Tag auf High Heels überlebt habe?

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Wie gesagt, Twitter hoch und runter. Ansonsten Spiegel Online und Handelsblatt.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Eher in der zweiten Hälfte, wenn es um kreative Dinge geht. Morgens Calls und Orga-Sachen.

6. Fixer Arbeitsplatz oder Smart Office?

Am liebsten im Wechsel und nach Bedarf. Da ich aus einer reinen Inhouse-Kultur komme, war die neue Flexibilität ein echter Befreiungsschlag. Und einer meiner Lieblingsarbeitsplätze ist der Zug. Da kann ich mich super fokussieren.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Mein Smartphone. Es ist tatsächlich Liebe.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Ich habe mir im Laufe meiner Karriere unterschiedliche Dinge bei unterschiedlichen Menschen abgeschaut. Aus dem journalistischen Kontext: So toll und anschaulich und klug schreiben wie die ehemalige „stern“-Kolumnistin Meike Winnemuth. Einmal so lustig sein wie York Pijahn, langjähriger Kolumnist von myself und auch ansonsten ein fabelhafter Mensch. Was ich vermisse, sind Zeitschriften wie damals (sehr lange her) die „Park Avenue“. Im digitalen Umfeld gab und gibt es auch viele großartige Rolemodels: Deepa Gautam-Nigge, Lena Rogl, Rosa Riera und Janina Kugel (hach, diese Liste ließe sich endlos fortsetzen).

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Vorher eine Agenda festlegen und vorbereitet mit Ideen ins Meeting gehen. Dieses Brainstormen von null ist ein Missverständnis.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Mit viel Tee (tröstet von innen). Ich nehme mir irgendeine Aufgabe vor, die schon lange auf der To-Do-Liste vor sich hingammelt. Dann hat man wenigstens einen Punkt gegen den Endgegner Aufschieberitis gemacht.

11. Was inspiriert Sie?

Kluge Menschen.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Tatsächlich bei den Rollenzuschreibungen. Vereinbarkeit darf kein Frauen-, sondern sollte ein Partnerschaftsthema sein. Wobei ich dazu sagen muss: Ich selbst habe keine Kinder, habe aber gesehen, wie meine Kolleginnen früher gestruggelt haben, um beides unter einen Hut zu bekommen und Vätern Orden angeheftet wurden, wenn sie mal nachmittags frei genommen und eine Schulvorführung ihrer Kinder besucht haben.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Spontan fällt mir ein: der erste Kuchen und die erste Keynote. Was ich für mich mitgenommen habe aus den Niederlagen. Manche Dinge bekommt man eben nicht auf Anhieb gebacken. Sie erfordern Training und ein bisschen Geduld mit sich.

14. Lieblingsfilm?

Würde mal auf Serie erweitern, wenn ich darf: This is us. Ich liebe Familiengeschichten. Und diese ist besonders virtuos erzählt.

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Michelle Obama. Und ob sie nicht doch kandidieren will.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Naja, nicht besonders originell: Tierärztin. Eigentlich finde ich das immer noch einen der besten Jobs überhaupt.

Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Ich lebe mit einem zusammen 😊. Definitiv nicht gruselig.

Das Interview führte Tanja Meckler.

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