Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
17.08.2022
Martina Lehmann ist Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim. Ihr Agenturbezirk ist einer der größten (und wie sie findet schönsten) in ganz Baden- Württemberg und umfasst neben dem Stadtkreis Pforzheim auch den Enzkreis sowie die beiden Landkreise Freudenstadt und Calw. Mit ihren 280 Mitarbeitenden berät, informiert und unterstützt die gebürtige Tübingerin somit rund 15.000 Unternehmen und 223.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sowie die jungen Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf in allen Fragen rund um die Themen Ausbildung, Arbeit und Beruf. Dabei ist es der studierten Diplom – Verwaltungswirtin besonders wichtig, dass neben der schnellen und rechtssicheren Auszahlung des Arbeitslosengeldes und Kurzarbeitergeldes, mit der allein in der Coronapandemie bis zu 54.000 Beschäftige in der Region vor drohendem Arbeitsplatzverlust und finanziellen Engpässen geschützt wurden, die Prävention im Vordergrund steht. Als erfahrene Arbeitsmarktexpertin, die vor Ihrem Wechsel in den Nordschwarzwald mehrere Jahre in der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden – Württemberg tätig war, legt sie Wert darauf, dass mit den ihr anvertrauen Versicherungsgeldern schwäbisch – erfolgreich die maximale Wirkung erzielt wird. Und das heißt für sie im Klartext, dass sie und ihr Team mit Arbeitsvermittlung und lebensbegleitender Berufsberatung, mit gezielter finanzieller Unterstützung alles tun, damit Arbeitslosigkeit erst gar nicht entsteht. „Jeder Euro, den wir präventiv für zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung investieren, damit unsere Unternehmen im Nordschwarzwald nicht nur über die neuesten Technologien, sondern auch über die besten Köpfe verfügen, ist ein gut investierter Euro – denn er schützt die Beschäftigten vor Arbeitslosigkeit und hilft den Betrieben bei der Fachkräftesicherung“, so die 59 -Jährige Agenturchefin. Martina Lehmann lebt mit ihrem Ehemann in Herrenberg. Ich schöpfe Kraft aus der Natur, aus meinem Glauben – kann aber auch ganz schnell mit gutem Rock, und den am besten ganz laut, Energie tanken“.
1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?
Im Sommer, wenn mich die Vögel wecken, ansonsten zwischen 5.30 Uhr und 6.00 Uhr.
2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?
Ohne zwei große Tassen Kaffee morgens bin ich nicht lebensfähig. Ansonsten gehöre ich eindeutig zur Kategorie Spätabendesser, das kann ich dann nach getaner Arbeit ausgiebig genießen- auch wenn´s nicht gesund sein soll.
3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?
Es hängt natürlich immer ein wenig von den anstehenden Terminen des Tages oder des Abends ab. Alles in allem fühle ich mich im Longblazer in Kombination mit bequemen Hosen am wohlsten.
4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?
5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?
Vormittags arbeite ich am konzentriertesten, aber am produktivsten bin ich bei Aufgaben, die ich spannend und fordernd finde, unabhängig von der Uhrzeit.
6. Fixer Arbeitsplatz oder Smart Office?
Mein Verantwortungsbereich bringt es mit sich, dass ich da bin, wo ich gebraucht werde – und das ist nicht zwingend immer am Schreibtisch. Ich schätze es sehr, dass wir in der Bundesagentur für Arbeit schon seit vielen Jahren Mobilarbeit anbieten und sich unsere Investitionen in Digitalisierung mehr als rechnen -sowohl was die Flexibilität in Belastungsspitzen als auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbelangt. Frauen in Führung ist mein Herzensthema und Smart Office hilft hier ungemein. Persönlich bin ich allerdings auch der festen Auffassung, dass der werthaltigste Kontakt nach wie vor der persönliche ist. Die komplexen Herausforderungen mit denen wir in der Agentur für Arbeit konfrontiert waren und sind, brauchen kreative Lösungen und viel Zusammenhalt. Es ist die hybride Arbeitswelt, der m.E. die Zukunft gehört
7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?
Wir arbeiten überwiegend mit Skype for business, privat finde ich zoom ganz praktisch.
8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?
Meine Eltern waren Vorbilder für mich.
9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?
Gute Vorbereitung, ein eher knappes Zeitfenster und ein klares Ziel vor Augen, dass entweder durch die Leitung oder Moderation konsequent verfolgt wird. Wenn es trotzdem nicht gut läuft, besser vorzeitig abbrechen.
10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?
Alles im Leben ist eine Frage der Haltung und deswegen gibt es die richtig schlechten Tage bei mir selten. Mein Motto lautet: Zähne zusammenbeißen und durch – vom Jammern wird nichts besser.
11. Was inspiriert Sie?
Meine Mitarbeitenden, ich habe ein klasse Team, hochengagiert und mit sehr hohem Verantwortungsbewusstsein. Zu erleben, wie Menschen in schwierigsten Lebenssituationen mit unserer Hilfe mutig völlig neue berufliche Wege beschreiten und dann damit erfolgreich sind.
12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Familie und Beruf zu vereinbaren, stellt viele Erziehende und auch Pflegende vor riesige Herausforderungen. Die Gründe sind vielfältig und können nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden – über die Schaffung von familienfreundlichen Lebensbedingungen. Insbesondere der Faktor Zeit spielt für berufstätige Eltern und für Familienangehörige mit Betreuungspflichten eine große Rolle. Kinderbetreuungsmöglichkeiten -und kosten sind hier mitentscheidend. Aber auch Fragen der Arbeitsorganisation und die Sensibilität der Führungskräfte für die Belange der Familien sind bedeutend für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Allerdings muss ebenso ein Umdenken innerhalb der Familie stattfinden, indem die Sorgearbeit geteilt wird, die Frau nicht automatisch die Hauptlast trägt, dafür dann lange ihre Arbeitszeit reduzieren muss, was zur Folge hat, dass ihre Rentenansprüche deutlich geschmälert werden usw. . Kleiner Tipp: auch hier ist die Agentur für Arbeit eine gute Anlaufstelle. Einfach online oder telefonisch einen Termin vereinbaren- denn jede Lebenssituation ist anders, hier braucht es individuelle und professionelle Beratung.
13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?
Die Ferse einer Wollsocke – Handarbeitsunterricht 2.Klasse – ein echtes Trauma.
14. Lieblingsfilm?
Ich mag politische Satire, Dokumentationen.
15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?
Unseren Bundeskanzler
Zum einen die Frage, wie es aus seiner ganz persönlichen Sicht gelingen könnte, Ökonomie und Ökologie optimaler miteinander in Einklang zu bringen, nicht ausschließlich das Wohl der Menschen, sondern auch das der Tiere und den Erhalt unserer Natur im Blick zu haben. Zum anderen würde ich die Gelegenheit dazu nutzen ihm aufzuzeigen, unter welch hohen Belastungen wir in der Agentur für Arbeit seit über zwei Jahren arbeiten und wie wichtig vor diesem Hintergrund und dem Wissen der anstehenden Herausforderung eine angemessene Personalausstattung ist.
16. Was wollten Sie als Kind werden?
Einen Traumberuf im engeren Sinne hatte ich nicht.
+ Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?
Total spannend.
Das Interview führte Tanja Meckler.
17.08.2022
"Ich schöpfe Kraft aus der Natur, aus meinem Glauben - kann aber auch ganz schnell mit gutem Rock, und den am besten ganz laut, Energie tanken."
Martina Lehmann ist Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim. Ihr Agenturbezirk ist einer der größten (und wie sie findet schönsten) in ganz Baden- Württemberg und umfasst neben dem Stadtkreis Pforzheim auch den Enzkreis sowie die beiden Landkreise Freudenstadt und Calw. Mit ihren 280 Mitarbeitenden berät, informiert und unterstützt die gebürtige Tübingerin somit rund 15.000 Unternehmen und 223.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sowie die jungen Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf in allen Fragen rund um die Themen Ausbildung, Arbeit und Beruf. Dabei ist es der studierten Diplom – Verwaltungswirtin besonders wichtig, dass neben der schnellen und rechtssicheren Auszahlung des Arbeitslosengeldes und Kurzarbeitergeldes, mit der allein in der Coronapandemie bis zu 54.000 Beschäftige in der Region vor drohendem Arbeitsplatzverlust und finanziellen Engpässen geschützt wurden, die Prävention im Vordergrund steht. Als erfahrene Arbeitsmarktexpertin, die vor Ihrem Wechsel in den Nordschwarzwald mehrere Jahre in der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden – Württemberg tätig war, legt sie Wert darauf, dass mit den ihr anvertrauen Versicherungsgeldern schwäbisch – erfolgreich die maximale Wirkung erzielt wird. Und das heißt für sie im Klartext, dass sie und ihr Team mit Arbeitsvermittlung und lebensbegleitender Berufsberatung, mit gezielter finanzieller Unterstützung alles tun, damit Arbeitslosigkeit erst gar nicht entsteht. „Jeder Euro, den wir präventiv für zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung investieren, damit unsere Unternehmen im Nordschwarzwald nicht nur über die neuesten Technologien, sondern auch über die besten Köpfe verfügen, ist ein gut investierter Euro – denn er schützt die Beschäftigten vor Arbeitslosigkeit und hilft den Betrieben bei der Fachkräftesicherung“, so die 59 -Jährige Agenturchefin. Martina Lehmann lebt mit ihrem Ehemann in Herrenberg. Ich schöpfe Kraft aus der Natur, aus meinem Glauben – kann aber auch ganz schnell mit gutem Rock, und den am besten ganz laut, Energie tanken“.
1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?
Im Sommer, wenn mich die Vögel wecken, ansonsten zwischen 5.30 Uhr und 6.00 Uhr.
2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?
Ohne zwei große Tassen Kaffee morgens bin ich nicht lebensfähig. Ansonsten gehöre ich eindeutig zur Kategorie Spätabendesser, das kann ich dann nach getaner Arbeit ausgiebig genießen- auch wenn´s nicht gesund sein soll.
3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?
Es hängt natürlich immer ein wenig von den anstehenden Terminen des Tages oder des Abends ab. Alles in allem fühle ich mich im Longblazer in Kombination mit bequemen Hosen am wohlsten.
4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?
5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?
Vormittags arbeite ich am konzentriertesten, aber am produktivsten bin ich bei Aufgaben, die ich spannend und fordernd finde, unabhängig von der Uhrzeit.
6. Fixer Arbeitsplatz oder Smart Office?
Mein Verantwortungsbereich bringt es mit sich, dass ich da bin, wo ich gebraucht werde – und das ist nicht zwingend immer am Schreibtisch. Ich schätze es sehr, dass wir in der Bundesagentur für Arbeit schon seit vielen Jahren Mobilarbeit anbieten und sich unsere Investitionen in Digitalisierung mehr als rechnen -sowohl was die Flexibilität in Belastungsspitzen als auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbelangt. Frauen in Führung ist mein Herzensthema und Smart Office hilft hier ungemein. Persönlich bin ich allerdings auch der festen Auffassung, dass der werthaltigste Kontakt nach wie vor der persönliche ist. Die komplexen Herausforderungen mit denen wir in der Agentur für Arbeit konfrontiert waren und sind, brauchen kreative Lösungen und viel Zusammenhalt. Es ist die hybride Arbeitswelt, der m.E. die Zukunft gehört
7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?
Wir arbeiten überwiegend mit Skype for business, privat finde ich zoom ganz praktisch.
8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?
Meine Eltern waren Vorbilder für mich.
9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?
Gute Vorbereitung, ein eher knappes Zeitfenster und ein klares Ziel vor Augen, dass entweder durch die Leitung oder Moderation konsequent verfolgt wird. Wenn es trotzdem nicht gut läuft, besser vorzeitig abbrechen.
10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?
Alles im Leben ist eine Frage der Haltung und deswegen gibt es die richtig schlechten Tage bei mir selten. Mein Motto lautet: Zähne zusammenbeißen und durch – vom Jammern wird nichts besser.
11. Was inspiriert Sie?
Meine Mitarbeitenden, ich habe ein klasse Team, hochengagiert und mit sehr hohem Verantwortungsbewusstsein. Zu erleben, wie Menschen in schwierigsten Lebenssituationen mit unserer Hilfe mutig völlig neue berufliche Wege beschreiten und dann damit erfolgreich sind.
12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Familie und Beruf zu vereinbaren, stellt viele Erziehende und auch Pflegende vor riesige Herausforderungen. Die Gründe sind vielfältig und können nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden – über die Schaffung von familienfreundlichen Lebensbedingungen. Insbesondere der Faktor Zeit spielt für berufstätige Eltern und für Familienangehörige mit Betreuungspflichten eine große Rolle. Kinderbetreuungsmöglichkeiten -und kosten sind hier mitentscheidend. Aber auch Fragen der Arbeitsorganisation und die Sensibilität der Führungskräfte für die Belange der Familien sind bedeutend für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Allerdings muss ebenso ein Umdenken innerhalb der Familie stattfinden, indem die Sorgearbeit geteilt wird, die Frau nicht automatisch die Hauptlast trägt, dafür dann lange ihre Arbeitszeit reduzieren muss, was zur Folge hat, dass ihre Rentenansprüche deutlich geschmälert werden usw. . Kleiner Tipp: auch hier ist die Agentur für Arbeit eine gute Anlaufstelle. Einfach online oder telefonisch einen Termin vereinbaren- denn jede Lebenssituation ist anders, hier braucht es individuelle und professionelle Beratung.
13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?
Die Ferse einer Wollsocke – Handarbeitsunterricht 2.Klasse – ein echtes Trauma.
14. Lieblingsfilm?
Ich mag politische Satire, Dokumentationen.
15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?
Unseren Bundeskanzler
Zum einen die Frage, wie es aus seiner ganz persönlichen Sicht gelingen könnte, Ökonomie und Ökologie optimaler miteinander in Einklang zu bringen, nicht ausschließlich das Wohl der Menschen, sondern auch das der Tiere und den Erhalt unserer Natur im Blick zu haben. Zum anderen würde ich die Gelegenheit dazu nutzen ihm aufzuzeigen, unter welch hohen Belastungen wir in der Agentur für Arbeit seit über zwei Jahren arbeiten und wie wichtig vor diesem Hintergrund und dem Wissen der anstehenden Herausforderung eine angemessene Personalausstattung ist.
16. Was wollten Sie als Kind werden?
Einen Traumberuf im engeren Sinne hatte ich nicht.
+ Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?
Total spannend.
Das Interview führte Tanja Meckler.
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